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BLKÖ:Lützow, Karl Friedrich Arnold von

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 16 (1867), ab Seite: 147. (Quelle)
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Lützow, Karl Friedrich Arnold von (Kunsthistoriker, geb. zu Göttingen 25. December 1832). Sohn des großherzoglich Mecklenburgischen Oberschenks- und Kammerherrn Karl von L., wuchs derselbe in Schwerin auf, besuchte das dortige Gymnasium Fridericianum, welches unter der Leitung des trefflichen Philologen Wex stand, und in den Jahren 1851–1856 die Universitäten zu Göttingen und München, wo er den philosophischen Doctorgrad erwarb. Philologie und Archäologie waren die Hauptgegenstände seiner Studien, in München, wo er zu den bevorzugten Schülern Fr. v. Thiersch’s zählte, wandte er sich ganz besonders dem Studium der antiken Kunst zu, begab sich, hauptsächlich um die dortigen Sammlungen kennen zu lernen, auf ein Jahr nach Berlin, bereiste in Begleitung der Kunsthistoriker Karl Schnaase und Wilhelm Lübke Ober- und Mittelitalien und habilitirte sich 1858 als Docent der Kunstgeschichte und Kunstarchäologie des Alterthums an der Universität München. Seine Habilitationsschrift, eine der Vasenforschung entnommene Abhandlung „Zur Geschichte der Ornamentik“ (München 1838), hatte Thiersch’s besonderen Beifall und ist demselben gewidmet. Neben seiner Lehrthätigkeit gewann L. noch Zeit sowohl zur Betheiligung an den von Liebig veranstalteten populären Vorträgen, als zu schriftstellerischen Arbeiten. Schon in Berlin war er mit zur Vollendung des von Kugler begonnenen großen Kunstatlas „Denkmäler der Kunst“ (Stuttgart 1858, 2. Auflage) herangezogen worden, dessen Text zu drei Viertheilen von ihm herrührt. Von München aus lieferte er zahlreiche Beiträge an die dortigen „Gelehrten Anzeigen“, das „Deutsche Kunstblatt“, die „Allgemeine Zeitung“, die „Süddeutsche Zeitung“ u. s. w., unterzog die Kataloge der Münchener Kunstsammlungen einer genauen Revision und publicirte das Lieferungswerk „Die Münchener Antiken“, 3 Lieferungen (München 1861 u. f., Fol.) (das weitere Erscheinen durch den Bankrott des Verlegers in’s Stocken gerathen) und „Die Meisterwerke der Kirchenbaukunst“ (Leipzig 1862, 8°., mit Holzschn.), die Frucht einer Studienreise durch Frankreich und England. Im Sommer 1863 wurde er nach Wien berufen, um die Leitung der „Recensionen und Mittheilungen über bildende Kunst“, ursprünglich eines Beiblattes der „Recensionen und Mittheilungen über Theater und Musik“, zu übernehmen, und habilitirte sich gleichzeitig als Privatdocent an der Wiener Universität. Als im Frühjahre 1864 die Professur der Kunstgeschichte und Archäologie an der Akademie der bildenden Künste in Wien zu besetzen war, wurde diese Stelle L. übertragen und im Juli 1866 erfolgte seine Ernennung zum Bibliothekar und Vorstand des Kupferstichcabinets an demselben Institute. Bei Reorganisation des polytechnischen Institutes wurde er [148] als Docent für Geschichte der Baukunst vorgeschlagen, doch ist eine Entscheidung noch nicht erfolgt. Nachdem die „Recensionen“ mit Ende 1865 zu erscheinen aufgehört hatten, gründete L. die im Verlage von Seemann in Leipzig monatlich erscheinende „Zeitschrift für bildende Kunst“, an welcher sich die ersten Fachmänner ganz Deutschlands betheiligen. Ferner übertrug ihm Schnaase die Bearbeitung des ersten Bandes der neuen Ausgabe seiner „Geschichte der bildenden Künste“ (Orientalische Kunst), wovon die erste Hälfte bereits (Düsseldorf 1865) erschien. Zahlreiche größere Aufsätze in den „Recensionen“, in der „Oesterreichischen Revue“ (Canova in Oesterreich), in der „Presse“ (Rahl u. m. A.), in „Westermann’s Monatsheften“[WS 1], im „Jahrbuche von der Ostsee“ (Canova und Thorwaldsen) u. s. w. sowie verschiedene öffentliche Vorlesungen (so im österreichischen Museum sechs Vorträge über die Entwickelung des Ornaments bei den Griechen) geben Zeugniß von seinem rastlosen, auf Weckung des Sinnes und Verständnisses für bildende Kunst in Wien gerichteten Streben.

Wiener Abendpost 1864, Nr. 59. – Handschriftliche Notizen. – Mittheilungen des Herrn Loth. Bucher.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: „Westermann’s Monatheften“.