BLKÖ:Lakos, Johann Freiherr von

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Lackner, Luise
Band: 14 (1865), ab Seite: 10. (Quelle)
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Lakos, Johann Freiherr von (k. k. General-Major und Ritter des Maria Theresien-Ordens, geb. zu Ajka [11] im Veszprimer Comitate Ungarns im Jahre 1776, gest. zu Esseg 28. Juni 1843). Trat im October 1793 als Cadet in das Infanterie-Regiment Jellačić Nr. 53 ein, wurde in kurzer Zeit Officier und kam zu Anfang 1796 als Regiments-Adjutant in das Infanterie-Regiment Nr. 45; wurde dann Oberlieutenant im leichten Bataillon Munkácsy, nach dessen Reducirung er im October 1801 wieder in’s Infanterie-Regiment Nr. 45 zurückkehrte. Im November 1805 in den Generalstab übersetzt, blieb er demselben auch während der Friedensepoche zugetheilt und rückte im Jahre 1809 zum Hauptmann vor. Als solcher wurde er beim Ausbruche des Krieges im genannten Jahre dem von Feldmarschall-Lieutenant Grafen Gyulay befehligten 9. Armeecorps zugetheilt. In der darauffolgenden Friedensepoche arbeitete L. bei der Militär-Landesbeschreibung im Banate. Im Feldzuge des Jahres 1813 dem Cavallerie-Corps des Erbprinzen von Hessen-Homburg zugetheilt, erlitt er bei Dresden (26. August) einen Schenkelbruch. Zum Major im Generalstabe im November d. J. ernannt, war er unter dem General-Major Langenau im Präsidial-Bureau, im Jahre 1814 bei der Recognoscirung der Festungen im Rheinthale und der Pässe in den Vogesen in Verwendung. Im April 1815 kam er zum Reservecorps des Erzherzogs Ferdinand, später zur Mappirung in Oesterreich und in Tirol und wurde 1819 mit der Abfassung der Kriegsgeschichte beauftragt. Im Jahre 1820 zum Oberstlieutenant bei der Armee in Italien ernannt, machte er den Zug gegen die neapolitanischen Insurgenten mit und verblieb bei der Occupationsarmee. Nach seiner Rückkehr leitete er einige Jahre die kriegsgeschichtliche Abtheilung, im Jahre 1826 die Landesbeschreibung in Siebenbürgen und Slavonien, worauf er im September 1829 Oberst und Commandant des zweiten Szekler Grenz-Infanterie-Regiments und im Jahre 1835 General-Major und Brigadier in Böhmen wurde. Zuletzt kam er als Festungs-Commandant nach Esseg und starb als solcher im Alter von 67 Jahren. L. hat in den Feldzügen seiner Zeit mit Auszeichnung gefochten und sich im Jahre 1809 in Italien ganz besonders hervorgethan. Er war damals als Generalstabs-Hauptmann dem Feldmarschall-Lieutenant Gyulay zugetheilt, welcher das 8. Armeecorps befehligte. Dieses und das 9. Armeecorps wurden am 16. April von dem Vicekönige Eugen bei Pordenone angegriffen. Die Brigade Marziani war beauftragt worden, Sacile zu nehmen. Bei dem vorrückenden 2. Bataillon des Oguliner Grenz-Regiments befand sich L. als Colonnenführer. Das Bataillon drang auf der Straße von Vigonuovo gerade auf die Stadt vor. L., an der Spitze der Colonne, stürmte das Stadtthor, drang mitten im feindlichen Kartätschenfeuer in die Stadt und warf überall den Feind zurück, der unter dem Schutze der einbrechenden Nacht in den Gassen Widerstand zu leisten versuchte, bis er auch aus diesen geworfen und bis zur letzten Brücke an der Livenza gedrängt wurde. Dort auf der nach Conegliano führenden Straße stand eine Abtheilung feindlicher Cavallerie und die Infanterie war hinter den Gewölben verborgen. Nichtsdestoweniger sprengte L. vor und auf den Feind los. Die durch dieses Beispiel ermuthigte Colonne, welche, um die nachrückenden Abtheilungen zu erwarten, an der Brücke Halt gemacht hatte, folgte nun unerschrocken ihrem Führer und [12] brachte den Feind zum Wanken, den sie nunmehr siegreich verfolgte. Sacile war genommen und wurde sofort von den Unseren besetzt. Ein General, viele Officiere und Mannschaft sind gefangen, 11 Kanonen, 19 Munitionswagen und 6 Lafetten erbeutet worden. L., dessen umsichtige Führung und Bravour zum siegreichen Erfolge dieses Tages wesentlich beigetragen haben, wurde dafür im Jahre 1810 mit dem Ritterkreuze des Maria Theresien-Ordens ausgezeichnet. L., der überdieß eine höhere militärische Bildung besaß, wie dieß seine obenerwähnte Verwendung im kriegsgeschichtlichen Bureau beweist, hat auch mehrere Beiträge zu der von Major Schels herausgegebenen „Militär-Zeitschrift“ geliefert.

Hirtenfeld (J.), Der Militär-Maria Theresien-Orden und seine Mitglieder (Wien 1857, Staatsdruckerei, 4°.) S. 920 und 1746. – Nagy (Iván), Magyarország családai czimerekkel és nemzékrendi táblákkal, d. i. Die Familien Ungarns mit Wappen und Stammtafeln (Pesth 1860, Mor. Ráth, 8°.) Bd. VII, S. 14.