BLKÖ:Leidl Ritter von Kappellenfeld, Heinrich
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 14 (1865), ab Seite: 325. (Quelle) | |||
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[326] er sich das Ritterkreuz des Leopold-Ordens. Leidl war mit seiner Batterie in der Cavallerie-Brigade Ludwig eingetheilt. Diese war zwischen dem Acserwalde und der Pußta Harkoly aufgestellt, mit deren Vertheidigung das Regiment Nassau betraut war. Die Brigade Ludwig wurde von einer feindlichen, 30 Schwadronen starken Cavallerie-Division heftig angegriffen. Die feindliche Cavallerie, immer hartnäckiger werdend, drohte bereits durchzubrechen, aber Leidl mit dem gutgezielten Feuer seiner Batterie hielt die feindliche Uebermacht so lange im Schach, bis das Regiment Nassau von der Brigade Benedek, welche aus dem Regimente Hoch- und Deutschmeister, dem 12. Jäger-Bataillon und dem 8. Uhlanen-Regimente bestand, abgelöst, und dadurch der Feind nach allen Seiten geworfen wurde. Mit Allerh. Entschließung vom 1. September 1849 erhielt L. für diese Waffenthat den Leopold-Orden. Im Jahre 1855 wurde L. in den erblichen Ritterstand mit dem Prädicate von Kapellenfeld erhoben. Aus seiner Ehe (seit 3. April 1851) mit Emilie von Rudhazy hinterließ L. zwei Söhne und eine Tochter.
Leidl Ritter von Kappellenfeld, Heinrich (k. k. Oberstlieutenant, geb. zu Seckau in Obersteier im Jahre 1809, gest. zu Gratz 14. Mai 1861). Der Sohn eines k. k. Hauptmanns, begann er seine militärische Laufbahn als Cadet im früheren 4. Artillerie-Regimente, in das er am 1. August 1827 eintrat. Im September 1830 kam er in’s Bombardiercorps, in welchem er am 1. Mai 1834 Kaiser-Cadet wurde, nachdem er in der Zwischenzeit für einen Recruten sich hatte auf 14 Jahre reengagiren lassen. Am 1. August 1839 wurde er zum Lieutenant im 4. Artillerie-Regimente befördert, 1. Jänner 1847 in’s 3. Artillerie-Regiment übersetzt, in welchem er noch am 1. December d. J. zum Oberlieutenant vorrückte. Am 16. Mai 1850 kam er als Hauptmann zweiter Classe in das 5. Artillerie-Regiment, in welchem er am 1. September 1852 Hauptmann erster Classe und als solcher am 1. August 1854 in’s 10. Artillerie-Regiment übersetzt wurde. Im Feldzuge 1859 war L. bereits Major und Commandant der Geschütz-Reserve im 5. Artilleriecorps. Am 19. September 1860 erfolgte seine Beförderung zum Oberstlieutenant, deren er sich aber nicht lange mehr erfreute, da er schon einige Monate später, erst 52 Jahre alt, starb. L. war ein geborner Soldat und bewies seinen echt soldatischen Geist bei allen Gelegenheiten, in denen es galt zu handeln. Schon im Jahre 1846, zur Zeit der in Galizien ausgebrochenen Unruhen, damals Lieutenant und Commandant einer Cavallerie-Batterie, wurde er dahin beordert. Im Jahre 1848 war er bei der Beschießung Krakau’s und später bei jener von Wien thätig. Bei letzterer erwarb er sich die Allerh. Zufriedenheit und das Militär-Verdienstkreuz. Mehrfache Beweise ausdauernder Tapferkeit gab er im Feldzuge in Ungarn in den Jahren 1848 und 1849, in welchem er eine Cavallerie-Brigade befehligte und beim Ueberfall von Angern (1. December 1848), im Gefecht bei Ipoly-Sagh (11. Februar 1849), in der Schlacht bei Kápolna (26. u. 27. Februar), in den Gefechten bei Egér-Farmos (2. März), bei Zsigárd und Pered (20. u. 21. Juni), bei der Einnahme von Raab (28. Juni), in den Schlachten bei Komorn (2. u. 11. Juli) und im Gefechte bei Arad (10. August 1849) thätig war. Bei Kápolna, gegen das er mit seiner gut postirten Batterie ein so wohlgezieltes Feuer eröffnete, daß er die am Eingange des Ortes aufgestellte feindliche Batterie alsbald zum Schweigen brachte und die zunächst stehende Infanterie des Feindes erschütterte, wodurch die Erstürmung des Ortes wesentlich erleichtert wurde, erwarb er sich den Orden der eisernen Krone 3. Classe, der ihm mit Allerh. Entschließung vom 16. Mai 1849 zuerkannt wurde. Für sein tapferes Verhalten bei Pered und Szigard an der Waag wurde ihm mit Allerh. Entschließung vom 21. August d. J. die Allerh. Zufriedenheit bekannt gegeben. Im Gefechte vor Komorn aber, am 11. Juli 1849, erkämpfte- Ritterstands-Diplom vom 18. October 1855. – Hirtenfeld (J.), Oesterreichischer Militär-Kalender (Wien, 8°.) XIII. Jahrg. (1862), S. 171. – Oesterreichischer Soldatenfreund (Wien, 4°.) 1849, S. 339. – Militär-Zeitung. Herausgegeben von J. Hirtenfeld (Wien, 4°.) Jahrg. 1861, S. 318 u. 333. – Wappen. Ein schräggevierteter Schild. Oben in Blau fünf goldene Sterne, drei über zwei, unten in Blau auf grünem Boden eine in Fronte gestellte Capelle von natürlichem Gestein und gothischer Bauart, mit geschlossener Pforte, einem Mittel- und zwei Seitenthürmen. Rechts in Gold ein ausgebreiteter schwarzer Adler mit ausgeschlagener rother Zunge, einwärts schauend; links von Silber und Roth sechsfach in die Länge gestreift. Auf dem Schilde ruhen zwei zueinandergekehrte gekrönte Turnierhelme. Aus der Krone jedes Helms wächst ein goldener Löwe mit ausgeworfener rother Zunge, einwärtsgekehrt, in der rechten Pranke ein Schwert an goldenem Griffe schwingend. Die Helmdecken sind rechts blau mit Gold, links roth mit Silber belegt.