BLKÖ:Lewy, Eduard Constantin
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 15 (1866), ab Seite: 48. (Quelle) | |||
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Conradin Kreutzer, damaligen Capellmeister am Kärnthnerthor-Theater, an ihn ergangenen Rufe nach Wien folgte, wo er im Orchester des Hof-Operntheaters als Solospieler thätig war. Im Jahre 1834 erhielt er die Professur aus seinem Instrumente am Conservatorium und im Jahre 1835 wurde er Mitglied der Hofcapelle. Er starb zu Wien im Alter von 50 Jahren. – Seine drei Kinder, Karl, Melanie und Richard Eduard, waren die Erben seines musikalischen Talentes; Karl spielte Clavier, Melanie die Harfe und Richard Eduard das Horn, und alle drei hatten bereits im Jahre 1838 mit ihrem Vater eine große Kunstreise nach Rußland und Deutschland unternommen. Melanie heirathete später den berühmten Harfenvirtuosen Parish-Alvars und gab mit ihm vereint und später als Witwe allein Concerte, in welchen ihre Kunst allgemeine Anerkennung fand. Melanie starb im Jahre 1857 in noch jungen Jahren. – Ihr jüngerer Bruder Richard Eduard wurde ein würdiger Nachfolger seines Vaters auf dem Instrumente, das er mit gleicher Virtuosität spielt, und auf dessen Posten, da er gleich ihm als erster Hornist [49] im Orchester des Hof-Operntheaters angestellt und später auch Mitglied der Hofcapelle wurde. Richard Eduard, wie sein Vater Eduard Constantin haben für ihr Instrument Mehreres geschrieben. – Auch Joseph Rudolph (geb. 1804), ein Bruder des Eduard Constantin und von diesem in der Musik ausgebildet, war, nachdem er mehrere Jahre an der Hofcapelle in Stuttgart angestellt gewesen, der Einladung seines Bruders nach Wien gefolgt, wo er einige Zeit im Orchester des Hof-Operntheaters mitwirkte. Um die Mitte der Dreißiger-Jahre machte er große Kunstreisen. Nach der Rückkehr von denselben wurde er erster Hornist bei der Dresdener Hofcapelle. Auch dieser hat Einiges für sein Instrument componirt.
Lewy, Eduard Constantin (Virtuos auf dem Horn, geb. zu St. Avolte im Mosel-Departement 3. März 1796, gest. zu Wien 3. Juni 1846). Schon von seinem Vater, der herzoglich zweibrücken’scher Kammermusicus war, erhielt er den ersten Musikunterricht. Durch die Protection eines französischen Generals kam er im Alter von 14 Jahren nach Paris in das Conservatorium, wo er seine vollständige Ausbildung auf dem Waldhorn, das er sich zum Hauptinstrument erwählt, erhielt. Ueberdieß war er auch ein tüchtiger Violin- und Violoncellspieler und wurde deßwegen zu vielen Quartettcirkeln zugezogen. Im Jahre 1812 trat er in den Militärdienst und machte mit der alten Garde die Feldzüge bis zur Schlacht von Waterloo mit. Zur Zeit der Restauration wurde er zum Regiments-Capellmeister und Trompeter-Major ernannt. Später nahm er seine Entlassung, machte Kunstreisen durch Frankreich und die Schweiz, wo er sich zu Basel verheirathete und bald darauf einem von- Jüdisches Athenäum. Gallerie berühmter Männer jüdischer Abstammung und jüdischen Glaubens (Grimma und Leipzig 1851, 8°.) S. 127. – Schilling (G. Dr.), Das musikalische Europa (Speyer 1842, F. C. Neidhard, gr. 8°.) S. 210. – Schuberth (Julius), Musikalisches Handbuch. Eine Encyklopädie für Tonkünstler und Musikfreunde (Leipzig und New-York o. J., 8°.) Fünfte Aufl. S. 161. – Weil (Philipp), Wiener Jahrbuch für Zeitgeschichte, Kunst und Industrie und österreichische Walhalla (Wien 1851, A. Schweiger, 8°.) S. 116. – Wiener allgemeine Musik-Zeitung, herausg. von August Schmidt, VI. Jahrgang (1846), Nr. 68 [nach dieser wäre Eduard Constantin Lewy, als er starb, 54 Jahre alt, und sonach schon im Jahre 1792 – alle anderen Quellen geben übereinstimmend 1796 an – geboren gewesen]. – Porträt. Unterschrift: E. C. Lewy, Mitglied der k. k. Hofkapelle u. Professor am hiesigen Conservatorium . Herr 1836 (lith. in Wien, Blätter in 8°. u. in 4°.).