BLKÖ:Liechtenstein, Christoph (gest. 1393 oder schon 1392)
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
---|---|---|---|
korrigiert | |||
<<<Vorheriger
Liechtenstein, Bertha von |
Nächster>>>
Liechtenstein, Christoph (gest. 1445) | ||
Band: 15 (1866), ab Seite: 120. (Quelle) | |||
[[| bei Wikisource]] | |||
in der Wikipedia | |||
Christoph Liechtenstein in Wikidata | |||
GND-Eintrag: [1], SeeAlso | |||
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
| |||
|
[WS 1] und an dessen Stelle seinen natürlichen Bruder Heinrich von Trastamara gesetzt hatte. Im Kampfe Bertrand’s gegen Eduard III. that sich der deutsche Waffenknecht Christoph durch Kühnheit und Kriegserfahrung so hervor, daß bald auf ihn des Connetable Wahl fiel, wenn es galt einen Hauptstreich zu führen, oder durch seinen Muth den der übrigen Kämpfer zu entflammen. Im Entscheidungskampfe wider den schwarzen Prinzen hatten beide Theile schon alle Tapferkeit erschöpft und der lange unentschieden gebliebene Sieg neigte sich mit einem Male auf die Seite des schwarzen Prinzen. Da rettete der löwenkühn kämpfende Christoph von Liechtenstein die Ehre des Tages und verrieth sich durch diesen Heldenmuth in seiner Vermummung. Denn während der König Karl und sein Connetable den deutschen Sieger im Kreise der Kriegesfürsten als den Retter im Kampfe begrüßten, durchsuchten Leute auf des Königs Geheiß Christoph’s und seiner Gefährten Gepäck, um dessen Stand und Namen zu erkunden. Im Augenblicke, als ihm der König erklärte, sein Heldenmuth habe das grobe Wamms Lügen gestraft, erschienen die Sendlinge des Königs mit dem in Christoph’s Gepäcke vorgefundenen Wappenschildlein der Liechtensteine. König Karl ernannte Christoph sofort zu seinem geheimen Rath und Feldobersten mit ansehnlicher Bestallung, welche er auch nach seiner Rückkehr, in die Heimat und bis zu seinem 1392, nach Anderen aber 1393, erfolgten Tode behielt. –
7. Christoph (gest. 1393, nach Anderen schon 1392), ist ein Sohn Friedrich’s (II.) von L. und einer der glänzendsten Sterne des Ritterthums. Mit seinen Brüdern Ulrich, Bernhard und Friedrich zugleich zog er im Jahre 1375 in den Kampf gegen die heidnischen Preußen, den Herzog von Oesterreich unternommen. Christoph gab Geld, um die Kosten des Zuges und der Bewaffnung zu bestreiten. Diese Hochherzigkeit ward ihm nicht gelohnt und Christoph, unmuthig über den erfahrenen Undank, verließ unter der Vermummung eines gewöhnlichen Waffenknechtes die Heimat, begleitet von nur wenigen Getreuen, die sich anstellten, als hätten sie als herrenlose Reisige unter Weges sich ihm zugesellt. So zog er, Dienst und Beute suchend, die Straße nach Frankreich. Er kam nach Paris, von dort in die Picardie, wo sich damals der König Karl V. und sein berühmter Connetable Bertrand von Guesclin befand, der eben zu jener Zeit seine Söldlinge im siegreichen Zuge nach Castilien geführt, Peter den Grausamen entthrontAnmerkungen (Wikisource)
- ↑ Vorlage: enthront.