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BLKÖ:Liechtenstein, Wenzel Fürst

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 15 (1866), ab Seite: 170. (Quelle)
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Liechtenstein, Wenzel Fürst (k. k. General-Major und Ritter des Maria Theresien-Ordens, geb. 21. August 1767, gest. zu Wien 30. Juli 1842). Ein Sohn des Fürsten Karl Borromäus [S. 165], aus besten Ehe mit Maria Eleonora Fürstin Oettingen-Spielberg und Bruder der Maria Theresien-Ritter Moriz [S. 168] und Alois [S. 109]. Der Fürst war anfänglich in den geistlichen Stand getreten und bereits Domherr zu Cöln und Salzburg. Als aber durch die Kriege mit Frankreich der Kaiserstaat schwer bedrängt ward, da litt es ihn nicht länger im Chorherrnstuhl und dem alten Drange der Liechtensteine folgend, deren Namen seit Jahrhunderten zu den glänzendsten im österreichischen Heere zählten, vertauschte er die Soutane[WS 1] mit dem Waffenrock und trat in die kaiserliche Armee. In den Jahren 1809, 1813 und 1814 verrichtete er Adjutantendienste und war im letztgenannten Jahre Oberst und Generaladjutant des Feldmarschalls Fürsten Schwarzenberg. Er bewährte in diesem in Kriegszeiten ebenso wichtigen als oft gefährlichen Dienste große Umsicht und bei allen Gelegenheiten den Muth, [171] ja die herkömmliche Bravour der Liechtensteine. Mit besonderer Tapferkeit that er sich bei der Vorrückung auf Arbesau, 17. September 1813, dann bei Dresden und Leipzig hervor. Auch war der Fürst Wenzel Ueberbringer jenes Schreibens, das Feldmarschall Schwarzenberg an den Major-General der französischen Armee Marschall Berthier, aus Troyes 23. Februar 1814 richtete, worin von Seite der Verbündeten auf den Abschluß eines Waffenstillstandes angetragen wurde. Dem Fürsten wurde für sein ausgezeichnetes Verhalten vor dem Feinde mit Handbillet ddo. 1. Juni 1814 das Ritterkreuz des Maria Theresien-Ordens verliehen. Der Fürst trat später mit General-Majors-Charakter aus dem Dienste der activen Armee und starb im hohen Alter von 75 Jahren.

Hirtenfeld (J.), Der Militär-Maria Theresien-Orden und seine Mitglieder (Wien 1857, Staatsdruckerei, 4°.) S. 1314 u. 1750.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Sutane.