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BLKÖ:Locella, Alois Emerich Freiherr

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
Band: 15 (1866), ab Seite: 359. (Quelle)
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Locella, Alois Emerich Freiherr (Philolog, geb. zu Wien 3. September 1733, gest. ebenda 27. December 1800). Stammt aus einem italienischen Adelsgeschlechte [s. d. Quellen], das in einem Zweige nach Deutsch-Oesterreich gekommen und noch fortblüht. Freiherr Alois Emerich betrat, nachdem er in der Theresianischen Ritterakademie seine Studien beendet, die staatsdienstliche Laufbahn und bekleidete zuletzt die Stelle eines k. k. wirklichen niederösterr. Regierungsrathes und Beisitzers der Büchercensur-Commission in Wien. Bereits während seiner Studien wendete er sich der classischen Philologie mit besonderer Vorliebe zu und erst neunzehn Jahre alt, begann er die Vorarbeiten zu seiner bald darauf durch den Druck veröffentlichten Schrift: „Tria tentamina ad illustrandas leges XII tabularum“ (Viennae 1754, 8°.), für deren Verfasser, da sie ohne Namen erschienen war, einige Zeit der gelehrte Jesuit Fröhlich [Bd. IV, S. 375] gehalten wurde. Fröhlich aber hatte an dieser Arbeit weiter keinen Antheil, als daß sie ihm, bevor sie gedruckt wurde, zur Einsicht und Begutachtung, ob sie gedruckt zu werden verdiene, vorgelegt worden war. Locella’s übrige durch den Druck veröffentlichte Schriften sind: „Dialogus de iteratis librorum editionibus“ (Viennae 1758, 8°.); – „Essai sur la necessité de conférer les emplois selon les talens“ (ibid. 1760, 8°.), auch diese Schrift, von der im Jahre 1763, ohne Wissen des Autors, während derselbe sich in London befand, eine zweite Ausgabe erschien, ist nur mit den Anfangsbuchstaben seines Namens (M. le Bar. de Loc.) bezeichnet. Locella’s Hauptwerk ist aber unstreitig das folgende: „Xenophontis Ephesii de Anthia et Habrocome Ephesiacorum libri V. Graece et Latine recensuit, supplevit, emendavit, Latine vertit, adnotationibus aliorum et suis illustravit, indicibus instruxit“ (Vindobonae 1796, 4°.); es ist dieß eine neue, auf wiederholte Vergleichung des Florentiner Codex gegründete Recension; die lateinische Uebersetzung ist neu, die fremden und die eigenen Noten sind reich und gehaltvoll. Philologen stellen sie ungeachtet der vorzüglichen 1818 erschienenen Edition von Peerlkamp noch immer obenan. Im 1. Bande der zu Leipzig 1779 erschienenen „Bibliotheca philologica“ ist auch der Aufsatz: „Lesarten im Herodian, aus einer Wiener Handschrift“ aus Locella’s Feder.

(De Luca) Das gelehrte Oesterreich. Ein Versuch (Wien 1776, Ghelen’sche Schriften, 8°.) I. Bandes 1. Stück, S. 296 u. f. – Meusel (Joh. Georg), Lexikon der vom Jahre 1750 bis 1800 verstorbenen teutschen Schriftsteller (Leipzig 1808, Gerh. Fleischer, 8°.) Bd. VIII, S. 304. –