BLKÖ:Mündel von Schartenburg, Heinrich Ritter
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 19 (1868), ab Seite: 443. (Quelle) | |||
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[444] Grenz-Regiment, wurde im Jahre 1850 zum Generalstabe zurückversetzt, in demselben im Jahre 1854 zum Major befördert. Im Jahre 1858 wurde M. mit der Leitung der slovenischen Militärgrenze betraut, zum Szluiner Grenz-Regimente übersetzt, aber schon im folgenden Jahre (1859 und nicht, wie es im Nekrolog, den „Der Kamerad“ bringt, heißt, im J. 1850) wieder in den Generalstab zurückübernommen, in welchem er noch im nämlichen Jahre zum Oberstlieutenant befördert wurde. Im J. 1860 wurde er Vorstand des beim Armee-Obercommando, späterem Kriegsministerium, neuerrichteten Reglement-Bureau’s, in welchem er im Mai 1865 zum Obersten vorrückte, und bis Ende 1866 in derselben Verwendung blieb, worauf er am 13. November 1866 das Commando des Infanterie-Regiments Nr. 36 Graf Degenfeld erhielt. Nicht lange sollte es ihm gegönnt sein, an der Spitze seines Regiments zu stehen, denn schon nach einem Jahre, in der Vollkraft des Lebens, im Alter von erst 44 Jahren, ereilte ihn der Tod. Oberst Mündel war nicht nur ein tüchtiger, sondern ein gründlich gebildeter Soldat. Seine Tapferkeit bewährte er bereits in den Jahren 1848 und 1849, wo er als Generalstabsofficier bei der Brigade Raitić die Gefechte bei Neuhäusel, Tapio Bicske, Iszaszek, vor Pesth, bei Carlowitz und Alt-Becske, dann die Schlacht bei Ilegyes und die Vertheidigung der Schanzen bei Verböcz mitmachte. Insbesondere bei Tapio Bicske war sein tapferes und umsichtiges Verhalten für unsere Truppen von wesentlichem Einfluß, und wurde ihm für dasselbe am 3. Juni 1849 der Orden der eisernen Krone 3. Classe, und später für sein ausgezeichnete Verhalten in den folgenden Kämpfen das Militär-Verdienstkreuz verliehen. Aber auch die Thätigkeit Mündel’s in den Tagen des Frieden war eine rühmliche. In den Jahren 1856 und 1857 war M. Unterdirector einer Mappirungs-Abtheilung in der Walachei, wo er seine in Hinblick auf die obwaltenden Verhältnisse höchst schwierige Aufgabe mit dem günstigsten Erfolge löste. Seine Verwendung im Reglement-Bureau des Kriegsministeriums, das unter seiner unmittelbaren Leitung stand, war gleichfalls eine ausgezeichnete.
Mündel von Schartenburg, Heinrich Ritter (k. k. Oberst, geb. zu Kolomea in Galizien im Jahre 1823, gest. zu Olmütz 20. November 1867). Im Jahre 1835 trat M. als Cadet in das Infanterie-Regiment Nr. 41, damals Baron Watlet, aus welchem er im Jahre 1840 in’s Pionniercorps übersetzt wurde. Aus diesem kam er im Jahre 1842 als Unterlieutenant in das Infanterie-Regiment Nr. 20, in welchem er im Jahre 1848 zum Oberlieutenant befördert und zu Ende desselben Jahres in gleicher Eigenschaft zum Generalstabe übersetzt wurde. Aus demselben kam er im Juni 1849 als Hauptmann in das Deutsch-Banater- Der Kamerad (militärische Zeitung, Wien, 4°.) 1867, Nr. 95, S. 928. – Neue Zeit (polit. Blatt in Brünn), Nr. vom 20. November 1867.