BLKÖ:Magdeburg, Johann (evangelischer Prediger)
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 16 (1867), ab Seite: 262. (Quelle) | |||
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[WS 1] in der Altenmark im Jahre 1525 geboren), war evangelischer Prediger. Sein Leben ist ein sehr bewegtes gewesen und da er an seinen Ueberzeugungen hielt, wurde er wegen Widerstandes gegen die kirchlichen Gesetze und Ansichten bald da bald dort und öfter unter Androhung des Todes entlassen und verbannt. Als Kaiser Maximilian II. den Ständen in Oesterreich erlaubte, evangelische Prediger zu halten, wurde M. in Raab von dem Freiherrn Rueber, Commandanten der in Raab zur Besatzung liegenden Reiter, nachgehends aber auf des Freiherrn Gütern zum ordentlichen Prediger bestellt. Auch diese Stelle mußte er aufgeben und nun ging er nach Offerding in Oesterreich, wo er die seltsame Meinung vorbrachte: „daß die Leiber der gläubig gestorbenen Christen auch nach ihrem Tode die wesentliche Erbsünde wären“. Im 1583 mußte er mit noch Anderen Offerding verlassen, seine weiteren Schicksale aber sind nicht bekannt. Von seinen zahlreichen Schriften sind bemerkenswerth: „De merito congrui adversus pontiticios“; – „Die unverfälschte augsburgische Confession und die schmalkaldischen Artikel sammt einer Vermahnung an eine ehrsame Landschaft Oesterreichs“; – „Bekenntniß des Glaubens und der Lehre Joachim Magdeburg’s“; – „Anatomia manicheae haeresis“. Auch wurde er für den Verfasser des schönen Kirchenliedes: „Wer Gott vertraut hat wohl gebaut“, gehalten, jedoch ist diese Ansicht eine irrige. Uebrigens hat er ein Büchlein „Tischgesänge“ herausgegeben. [Klein (Johann Samuel), Nachrichten von den Lebensumständen und Schriften evangelischer Prediger in allen Gemeinen des Königreichs Ungarn (Leipzig und Ofen 1789, Diepold und Lindauer, 8°.) Bd. I, S. 218. – Jöcher’s Gelehrten-Lexikon, Bd. III, Sp. 31.]
Ein Johann Magdeburg (zu GardelegenAnmerkungen (Wikisource)
- ↑ Vorlage: Gardeleben.