BLKÖ:Malkowsky Edler von Dammwalden, Ignaz

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 16 (1867), ab Seite: 333. (Quelle)
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Malkowsky Edler von Dammwalden, Ignaz (k. k. Feldmarschall-Lieutenant, geb. zu Horaždiowic in Böhmen im Jahre 1784, gest. zu Gräfenberg 15. Mai 1854). Trat am 8. October 1800 in das bestandene Tiroler Scharfschützencorps als Privatcadet ein, wurde Anfangs November 1801 in das bestandene Tiroler Jäger-Regiment Nr. 64 übersetzt und kam am 1. November 1805 als Unterlieutenant zu der bestandenen Vorarlberger Landmiliz, aber schon am 1. März nächsten Jahres in gleicher Eigenschaft zu dem früheren Jäger-Regimente zurück. Zwei Jahre diente er noch in demselben und kam dann 1. September 1808 in gleicher Eigenschaft in das 7. Feldjäger-Bataillon, in welchem er folgeweise Oberlieutenant, Capitän, Hauptmann, am 21. Jänner 1821 Major und am 20. Jänner 1831 Oberstlieutenant wurde. Am 25. Juli 1832 wurde er zum Obersten des Kaiserjäger-Regiments, im Jahre 1839 zum General-Major ernannt und erhielt zuerst ein Brigadecommando in Böhmen, wurde dann Militärcommandant in Salzburg, im Jahre 1846 Feldmarschall-Lieutenant und als solcher zuerst Divisionär in Lemberg, dann in der Bukowina, trat aber noch im nämlichen Jahre in den Ruhestand über. Nahezu ein halbes Jahrhundert und in einer bewegten Zeit war M. in kaiserlichen Kriegsdiensten gestanden. Er hatte die Feldzüge der Jahre 1800, 1805, 1809, 1812, 1813, 1814, 1815 mitgemacht und seit der Errichtung des 7. Jäger-Bataillons bis zu seiner Ernennung zum Hauptmann in demselben Adjutantendienste verrichtet. Im Jahre 1800 hatte er bei Freisingen und Mösburg Contusionen an beiden Füßen und im Treffen bei Lambach eine Wunde in der linken Hand erhalten. Besonders that er sich im Jahre 1809 durch seine Tapferkeit hervor. Am 1. April g. J. stürmte er bei Regensburg die Regenbrücke, stellte am folgenden Tage bei dem Angriffe auf die Vorstadt Stadt am Hof als Capitän mit seiner Compagnie die Passage über die Pfeiler der abgebrannten Brücke schnell wieder her, setzte theils auf dieser Communication, theils mittelst Fahrzeugen über den Fluß, erleichterte durch einen [334] raschen Angriff in die rechte Flanke des Feindes den Sturm auf der Hauptstraße, und drang bis an die Donaubrücke. Dort wurde er durch einen Flintenschuß am Halse schwer verwundet und überdieß durch einen Sturz auf das Steinpflaster an der Brust beschädigt. Aber am 21. Mai focht er schon wieder in der Schlacht bei Aspern voll Tapferkeit mit. Bei Wagram gelang es ihm, nachdem fünf Compagnien des Bataillons gefangen genommen wurden, durch Muth und Entschlossenheit seine Compagnie mit nur geringem Verluste der Gefangenschaft zu entziehen. Dann sammelte er alle versprengten und ranzionirten Leute des Bataillons und war so im Stande, drei Compagnien aufzustellen, nach der Schlacht aber benachrichtigte er das Commando des Hauptspitals von Zistersdorf von der nahenden Feindesgefahr, so daß die Rettung des Spitals, der Casse, der Apotheke und eines großen Theiles der Kranken möglich wurde. Im Feldzuge des Jahres 1812 stand er im österreichischen Auxiliarcorps gegen Rußland und leistete mit einem ihm übertragenen Streifcommando ersprießliche Dienste. Im Jahre 1813 wirkte er mit seiner Compagnie bei der Deckung des Rückzuges von Dresden mit, wurde aber dabei an der Brust so schwer verwundet, daß er für todt gehalten und aus dem Gefechte getragen wurde. An den weiteren Ereignissen dieses Feldzuges theilzunehmen. war M. außer Stande. Während er aber der Heilung seiner Wunde entgegensah, bearbeitete er einen Vorschlag zur Bildung von Jäger-Bataillonen aus den Bewohnern der Bukowina. Im Jahre 1815 kämpfte er wieder mit und zeichnete sich bei Chesery im Juragebirge (4. Juli) besonders aus. Im Jahre 1823 machte er den Zug nach Neapel mit und erhielt zuerst das Ritter-, dann das Commandeurkreuz des sicil. St. Georg-Ordens. Noch einmal, im J. 1849, bereits im vorgerückten Alter, drängte es ihn, als er Divisionär in der Bukowina war, dem Feind die Stirne zu bieten. Die Revolution in Ungarn hatte sich immer weiter verbreitet und Bem stand in Siebenbürgen. Malkowsky eilte nun dahin, war aber nicht im Stande, das bis dahin den Kaiserlichen ungünstige Waffenglück zum Besseren zu wenden. Nachdem er in den Ruhestand getreten war, hatte er sich nach Troppau zurückgezogen. Schon im Jahre 1835 war M. mit Diplom vom 24. October in den erbländischen Adelstand mit dem Ehrenworte Edler von und dem Prädicate Dammwalden erhoben worden. Für die durch seine Wunden veranlaßten Leiden suchte er Hilfe im Gräfenberger Bade, war aber dort denselben im Alter von 68 Jahren erlegen. Aus seiner Ehe mit Miß Helena Stuart lebt ein Sohn Robert, der in der kais. Armee als Officier dient.

Adelstands-Diplom vom 24. October 1835. – Hirtenfeld (J.), Oesterreichischer Militär-Kalender (Wien, kl. 8°.) VI. Jahrg. (1855). S. 120. – Springer (Anton), Geschichte Oesterreichs seit dem Wiener Frieden 1809 (Leipzig 1864 und 1865, S. Hirzel, gr. 8°.) Theil II, S. 700. – Wappen. Gevierteter Schild. 1 und 4: in Roth ein blankes Schwert mit goldenem Gefäße und ein silberner Pfeil, beide in Form eines Andreaskreuzes übereinander und mit den Spitzen aufwärts gestellt; 2 und 3: in Blau ein silbernes zurücksehendes, im vollen Laufe begriffenes Roß mit fliegenden Mähnen und emporgeschwungenem Schweife, jedes derselben ist mit einem in der Art eines Halfters angebrachten und mit seinen beiden Enden auswärts flatterndem Stricke von natürlicher Farbe versehen. Auf dem Schilde ruht ein rechtsgekehrter gekrönter Turnierhelm. Aus der Krone des Helms wächst ein dem in 2 und 3 beschriebenen ähnliches silbernes Pferd hervor. Die Helmdecken sind rechts roth, links blau, beiderseits mit Silber belegt.