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BLKÖ:Mann, Mathias Georg

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Mann, Joseph
Band: 16 (1867), ab Seite: 378. (Quelle)
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Mann, Mathias Georg (Tonsetzer, geb. in Niederösterreich um das Jahr 1720 oder 1721, gest. zu Wien 3. October 1750). Nach Einigen heißt er Monn, vielleicht eine durch den niederösterreichischen Dialekt, der das a wie o auszusprechen liebt, entstandene Entstellung seines richtigen Namens Mann. Er wird als ein erfahrener Violinspieler und Meister auf der Orgel bezeichnet. Für seine Tüchtigkeit spricht allerdings der Umstand, daß er seiner Zeit Lehrer des berühmten Contrapunctisten Albrechtsberger [Bd. I, S. 12] gewesen. Ueber sein Leben sind die Nachrichten sehr dürftig, so viel ist bekannt, daß er als Sängerknabe in das Chorherrenstift zu Klosterneuburg kam. Dann erhielt er einen Organistendienst an der Karlskirche in Wien, starb aber schon in den schönsten Mannesjahren, erst 30 Jahre alt. In der kurzen Zeit seines Lebens hat er sehr viel geschrieben. Im Stiche ist von seinen Arbeiten nichts erschienen. Jedoch soll, wie die unten angegebene Quelle berichtet, eine große Anzahl von ihm componirter Claviersonaten sich im Besitze eines Niklas Grafen Palffy, der ein großer Musikfreund war. befunden haben. Mehrere seiner Arbeiten besitzt auch das k. k. Hof-Musikarchiv, weil Kaiser Joseph II. ein besonderer Freund streng gearbeiteter Compositionen war, zu welcher Gattung jene Mann’s zählten. Gaßner meint auch, daß sich das meiste wohl im Stifte Klosterneuburg vorfinden möchte. Das im Jahre 1799 in Wien erschienene „Verzeichniß alter und neuer Musikalien“ führt viele Werke eines Tonsetzers dieses Namens an. Doch auch da fehlen bestimmte Anzeichen, daß eben er ihr Verfasser sei. Denn Gerber’s altes Lexikon der Tonkünstler führt einen Privat-Tonkünstler Namens Johann Christoph Mann auf, der um das Jahr 1766 in Wien lebte. In Träg’s Verzeichniß werden aber Compositionen von einem G. Ch. und von einem Math. Mann (Monn) aufgezählt, wodurch das Dunkel über den Urheber derselben nichts weniger als gelichtet wird. Die in Träg’s Verzeichnisse angegebenen Compositionen sind: Zuerst sechs Claviersonaten von G. Ch. Mann; dann folgen: eine „Anweisung zum Generalbass“, Manuscript; – Kirchensachen: „Oratorium, Heilsame Unterredungen“; – „Oratorium“; – „V Ritten“; – „Requiem a 4 voci, 2 V. con organo“; – „Missa Grat. a 4 voci e 4 Str.“; – „Missa a 4 voci con 12 Strom.“; – „Chorus ex hortulanis“, und verschiedene Kirchenarien; [379] Violinsachen für die Kammer: „VI Symphonien für volles Orchester“; – „II Concerte, eines für Viol. und eines für Violoncell“; – „XVIII Symphonien für 2 Viol. A. u. B.“; – „XV Divertimentos a 2 V. A. et B.“; – „IV Trios a 2 Viole e B.“; – „III Partit. a Fl. V. e B.“; – „II Trios a Fl. Viola e B.“; – „Sonate a V. solo con B.“; – „XII Minuetti a 7 et 10 Stimmen“; – „Musica turchese a 10 str.“; – Claviersachen: „XII Concerti per il Cemb. con acc.“; – „XXX Divertimenti per il Cembalo solo“; – „VI Son. p. il Cemb. solo“. Die meisten der angeführten Compositionen sind mit dem Taufnamen Math., die letzte mit G. Ch. Mann überschrieben. Auch eine Oper: „Diana e Amore. Opera“, ist im Verzeichnisse aufgeführt. Ein im Jahre 1802 angekündigter Stich einer Sammlung Orgelfugen und Violinquartetten scheint nicht erschienen zu sein.

Gaßner (F. S. Dr.), Universal-Lexikon der Tonkunst. Neue Handausgabe in einem Bande (Stuttgart 1849, Frz. Köhler, Lex. 8°.) S. 581. – Gerber (Ernst Ludwig), Historisch-biographisches Lexikon der Tonkünstler (Leipzig 1790, Breitkopf, Lex. 8°.) Bd. 1, Sp. 855. –