BLKÖ:Marinovich, Joseph
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 16 (1867), ab Seite: 451. (Quelle) | |||
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Johann Ritter von Marinovich gehört Joseph M., der gleichfalls zu Perasio in Dalmatien im Jahre 1741 geboren und vielleicht ein Onkel des Johann ist. Er machte seine Studien im illyrischen Collegium zu [452] Loretto und trat dann in den Orden der Gesellschaft Jesu. Später lehrte er die Rhetorik im Collegium seines Ordens zu Fermo. Dann begab er sich nach Rom, wo er den theologischen Studien oblag. Als die Aufhebung der Jesuiten statthatte. zog er sich zuvörderst in seinen Geburtsort Perasio in Dalmatien zurück, ging dann nach Venedig und wurde im Jahre 1785 Religionslehrer im Convent San Stefano. Später zum Pfarrer von Perasio gewählt, wurde er noch Abt von San Giorgio, und die ihm zugedachte Wahl zum Bischof von Cattaro ablehnend, folgte er 1800 einem Rufe des Papstes Pius VII. nach Rom, wurde dort päpstlicher Pönitentiarius und starb als solcher am 12. September folgenden Jahres. Er war ein ausgezeichneter Homilet, ein gewandter Poet und ein kenntnißreicher Theolog. Er schrieb eine polemisch-kritische Abhandlung über ein paar Gewissenszweifel der armenischen Katholiken in der Türkei, die „Dissertatione polemico-critica sopra due dubbii di coscienza concernenti i cattolici sudditi dell’ Impero Ottomano“ (Venezia 1783). Eine andere Schrift von ihm: „Compendio storico di memorie cronologiche risguardanti la religions e la morale della Nazione Armena“ (ebd. 1786), wurde von mehreren Theologen der Universität in Siena angefochten, aber auch in mehreren Streitschriften, deren eine Gian Domenico Stratico, Bischof von Lesina, verfaßte, energisch vertheidigt. Ein Werk über die Dogmatik, mehrere theologische Abhandlungen, ein Elogio funebre auf den Patriarchen Friedrich Giovanelli und einige lateinische Elegien fanden sich in seinem Nachlasse. [Pastore (Raffaele), Epicedion in obitu celeberrimi viri doctissimi ac pietissimi Josephi Marinovich“ (1801). – Dandolo (Girolamo), La caduta della Repubblica di Venezia ed i suoi ultimi cinquant’ anni (Venezia 1857, Naratovich, 8°.) Appendice p. 302. – Gliubich di Città vecchia (Simeone), Dizionario biografico degli uomini illustri di Dalmazia (Vienna 1856, 8°.) p. 195.] –
1. Zur Familie des obigen unglücklichen