BLKÖ:Markus, Siegfried

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
Nächster>>>
Marcus, Stephan
Band: 16 (1867), ab Seite: 422. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
Siegfried Marcus in der Wikipedia
Siegfried Marcus in Wikidata
GND-Eintrag: 118781820, SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Markus, Siegfried|16|422|}}

Noch sind ein paar andere Personen dieses Namens, Marcus und Markus, erwähnenswerth:

1. Siegfried Markus, Mechaniker am k. k. polytechnischen Institute in Wien legte im Jahre 1856 der kaiserlichen Akademie [423] der Wissenschaften ein von ihm erdachtes Instrument zum Verkehrtzeichnen vor, welches er, veranlaßt durch das umständliche Verfahren der Lithographen und Kupferstecher, Originalbilder verkehrt auf Stein- und Metallplatten zu übertragen, construirt hat. Es führt den Namen „Antigraph“. Während bei der bisherigen Verfahrungsweise das zu zeichnende Bild mehrere Male copirt werden muß, wodurch nicht selten der Richtigkeit des letzten Bildes Eintrag geschieht, ermöglicht das von M. erdachte Instrument, durch einmaliges Nachfahren an den Conturen des Originals mit größter Präcision dasselbe verkehrt auf Stein oder Metall zu zeichnen, wobei das Original zur Rechten und die Platte zur Linken der Arbeitenden liegt. Das Wesentliche des Instrumentes bilden zwei zueinander rechtwinkelige Verschiebungen, deren eine zwei Stifte in entgegengesetzter Richtung führt, während die andere den Parallelismus der Bewegung derselben festhält. Die Einfachheit dieses Instruments macht es für Kupferstecher und Lithographen, sowie für Zeichner (Architekten u. s. w.), welche nicht selten in der Lage sind, zu einer gegebenen Figur eine andere, symmetrisch links liegende zeichnen zu müssen, sehr brauchbar. Ganz in neuester Zeit, im Mai 1865, hielt M. in einer Sitzung der mathematisch-naturwissenschaftlichen Classe der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften einen Vortrag über die von ihm erfundene Thermosäule. Es ist dieß ein Apparat, welcher es ermöglicht, durch Wärme Elektricität zu erzeugen, sowie man bei den bekannten galvanischen Ketten chemische Kräfte zur Erzeugung der Elektricität benützt. Einen wesentlichen Fortschritt an dem zuerst genannten Apparate durch geschickte Auswahl von Metall-Legirungen, die als Elektricitäts-Erreger fungiren, begründet zu haben, is. das Verdienst des Herrn Markus, dem auch über Antrag der math.-naturw. Classe, in Anbetracht der Wichtigkeit seiner Erfindung, sowohl für die praktische Verwendung, als auch wegen der dadurch bereits erzielten und angebahnten Erweiterung der Wissenschaft, in Betrag von 2500 fl. bewilligt wurde. Nach seiner Angabe erzeugen 30 Elemente seiner Combination einen Electro-Magneten vor 150 Tragkraft, eine Batterie von 125 Elementen entwickelt in einer Minute über 25 Kubik-Centimeter Knallgas; und ein Platindraht von 1/2 Millimeter Dicke, in den Schlitzungsbogen derselben Kette eingeschaltet, wird zum Schmelzen gebracht. Die Wärme, welche der ihrem Durchgange durch den Apparat in Elektricität umgewandelt wird, wird durch Gasflammen geliefert, und M. beschäftigte sich nach der Hand damit, einen Gasofen auszuführen, der für 768 Elemente berechnet ist. [Sonntags-Zeitung (Pesth, gr. 4°.) 1856, Nr. 14. – Sitzungsberichte der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften (in Wien), mathem-naturw. Classe, XVII. Bd., S. 282.] –