BLKÖ:Mayer, Heinrich (Stametz-Mayer)
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 18 (1868), ab Seite: 120. (Quelle) | |||
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Amerling: „Eine junge Mutter“ (1600 Francs); – von van Haanen: „Winterlandschaft“ (1700 Francs); – von Pettenkoffen: „Ungarisches Fuhrwerk“ (2600 Frcs.); – von Gauermann: „Rückkehr von der Jagd“ (2600 Francs); – von Čermak: „Nach der Razzia“ (800 Francs) – und von Grotger: „Die Wiedergenesung eines jungen Polen“ (100 Francs). Von den übrigen Bildern sind besonders anzuführen von Knaus: „Goldene Hochzeit“ (19.000 Fr.) und „Der Invalide“ (9000 Fr.); – von Gerome: „Phryne vor dem Gerichtshofe“ (29. 500 Fr.), – „König Kandawlos“ (12.000 Fr.); – von Horace Vernet: „Daniel in der Löwengrube“ (26.500 Fr.), – „Oesterreichischer Soldat in der Gefangenschaft“ (15.300 Fr.); – von Gallait: „Delila“ (10.500 Fr.); – von de Keyser: „Godefroy de Bouillon in Jerusalem“ (1625 Fr.); – von Meissonier: „Maler in seinem Atelier“ (13.600 Fr.) – und von Troyon: „Kühe“ (7000 Fr). Sonst waren noch um bedeutende Preise abgegangen Bilder von Schelfhout, Tschaggeny, Willems, Verlat, Verbökhofen, und mehrere Pastellen von Brochart. Wien verlor durch diesen Verkauf wieder eine seiner schönsten Zierden, welchem Verluste durch den Verkauf der Sammlung Harrach und die Uebersiedlung der herrlichen Eßterházy-Gallerie nach Pesth nur noch schwerere folgten. Der kunstsinnige Sammler Herr Mayer selbst aber soll den empfindlichsten Verlust erlitten haben, da man angibt, daß die Sammlung, die beim Verkaufe einen Erlös von 330.000 [121] Francs ergab, ihn über 800.000 Francs gekostet haben soll.
48. Mayer, Heinrich (Chef des Wiener Bankhauses Stametz-Mayer). Zeitgenoß. Hatte seit Jahren Gemälde von Künstlern der Neuzeit mit Geschmack und Umsicht gesammelt, und auf diese Weise eine ansehnliche Privatgallerie von 162 Oelgemälden und einigen Pastellen zu Stande gebracht, welche eine wahre Zierde Wiens bildete. In dieser Sammlung waren die ersten lebenden und kürzlich verstorbenen Künstler Deutschlands, Belgiens, Hollands und Frankreichs durch Meisterwerke vertreten. Durch den Verlust des größten Theiles eines sehr bedeutenden Vermögens war M. genöthigt, seine Sammlung zu verkaufen. Sie wurde nach Paris geschickt und dort im Hôtel des Ventes, dem öffentlichen Versteigerungshause, feilgeboten. Bemerkenswerth ist, daß die Pariser Kunsthändler Goupil u. Comp. dem Besitzer der Sammlung für dieselbe 300.000 Franken angeboten haben sollen, während das Gesammterträgniß der Versteigerung nur 333.706 Franken betrug. Die österreichische Kunst war durch sechs Bilder vertreten, und zwar befanden sich in der Sammlung von- Fremden-Blatt 1866, Nr. 119. – Neue freie Presse 1866, Nr. 598 u. 600.