BLKÖ:Mayer, Johann (Maler)
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 18 (1868), ab Seite: 131. (Quelle) | |||
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Gust. Schreiner erfahren wir Einiges über seine Werke. So hat er in der Herrengasse in Gratz die Außenseite des sogenannten „gemalten Hauses“ al fresco gemalt. Das Gemälde stellt dar: „Römische Feldherren zu Ross mit ihren Kriegern“. Man bewundert an diesen Fresken die kühnen und gelungenen Stellungen der Reiter, die musterhaft gezeichneten Pferde, die Krieger mit den Adlern, ferner das sorgfältig ausgeführte Beiwerk, als: die Waffen-Trophäen, die Basreliefs, den architektonischen Schmuck verschiedenster Art, Alles mit einer Richtigkeit in Zeichnung, Wärme des Colorits und überhaupt in einer Weise gemalt, die ein großes Talent verräth. Diese Fresken wurden im Jahre [132] 1742 mit einem Kostenaufwande von 2000 Stück Ducaten ausgeführt. Außerdem hat er in Gratz in der Kirche der barmherzigen Brüder in der Murvorstadt die Fresken ausgeführt, welche die Wände der Seitencapellen bedecken. Auf diese Nachrichten beschränkt sich Alles, was von diesem Künstler, der Mayer und Maier geschrieben erscheint, bekannt ist. Dudik in seinem Aufsatze: „Kunstschätze aus dem Gebiete der Malerei in Mähren“, der in Schmidl’s „Oesterreichischen Blättern für Literatur und Kunst“ (Wien, 4°.) 1844, Nr. 75–78, abgedruckt steht, gedenkt auf S. 607 eines Ignaz Maier, der zu Gratz in Steiermark geboren und zu Brünn gestorben ist. Dieser Künstler, der um die Mitte des vorigen Jahrhunderts in Mähren gemalt, hat daselbst zu Groß-Ullersdorf im Olmützer Kreise zwei Seitenaltarbilder ausgeführt. Ob nicht dieser Ignaz und der obige Johann eine und dieselbe Person sind, da Taufnamen-Verwechslungen, und besonders dann, wenn an Stelle des ganzen Taufnamens nur dessen Anfangsbuchstaben gesetzt werden, nicht selten vorkommen, und der Gratzer Freskenmaler Mayer auch Maier geschrieben erscheint? – Von einem zweiten Johann Mayer berichtet Dlabacz und nach ihm Nagler in seinem „Künstler-Lexikon“ (Bd. VIII S. 489), daß er ein geschickter Bildnißmaler gewesen, zu Prag in der Neustadt gelebt und daselbst in den Jahren 1802–1810 seine Kunst ausgeübt habe. Im Jänner 1810 ist er gestorben. Von seinen Bildnissen ist jenes des Strahower Abtes Milo Grün bekannt. – Endlich ist noch ein dritter Johann Mayer, der auch Bildnißmaler ist, anzuführen, von dem in den Wiener Kunstausstellungen in der Akademie der bildenden Künste bei St. Anna im Jahre 1828 und 1836 mehrere Bildnisse zu sehen waren, der aber später nicht mehr ausgestellt hat.
62. Mayer, Johann (Maler, lebte um die Mitte des achtzehnten Jahrhunderts in Gratz), über die Lebensumstände dieses vorzüglichen Künstlers, der in jungen Jahren gestorben und nur in wenigen Werken sein seltenes Talent bethätigt hat, ist wenig bekannt. Er arbeitete in Gratz, und aus der Beschreibung dieser Stadt von Dr.- Schreiner (Gust. Dr.), Grätz (Grätz 1843, 8°.) S. 241, 293. – Dlabacz (Gottfried Joh.), Allgemeines historisches Künstler-Lexikon für Böhmen und zum Theile auch für Mähren und Schlesien (Prag 1815, G. Haase, 4°.) Bd. II, Sp. 288.