BLKÖ:Mercandin, Johann Graf

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 17 (1867), ab Seite: 382. (Quelle)
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3. Johann Graf Mercandin (geb. im Jahre 1748, gest. zu Wien 12. November 1813), ein Sohn des Grafen Karl M., dessen Lebensskizze S. 383 folgt. Trat gleich seinem Vater in die kaiserliche Armee, war im Jahre 1773 Rittmeister bei Graf Kinsky-Chevauxlegers (jetzt Uhlanen-Regiment Nr. 9), wurde im Mai 1778 Major, am 4. Juni 1788 Oberstlieutenant bei Harrach-Kürassieren und im Jahre 1796 Oberst und Commandant des Regiments. Am 21. März 1800 zum General-Major befördert, erhielt er seine Bestimmung bei der Armee in Deutschland; im folgenden Jahre als Brigadier in Prag, 1805 aber in Saaz. Im Jahre 1806 trat er in Pension und erhielt zugleich eine Elisabeth Theresien-Stiftung, welche er in Wien genoß. Gleich seinem Vater zeichnete sich Graf Johann durch Tapferkeit und Umsicht in seinem Verhalten vor dem Feinde aus. In den Jahren 1788 und 1789 focht er im Türkenkriege und machte im letztgenannten Jahre die Belagerung von Belgrad mit. Im Feldzuge des Jahres 1796 that er sich am 7. Juli bei Kenzingen, wo er seine Leute mit Ruhm anführte, ganz besonders hervor. Im Jahre 1800 gab er im Gefechte bei Reutte, 2. Juli, erneuerte Proben seines Muthes und seiner geschickten Führung. Die wiederholten und heftigen Angriffe des Gegners wies er jedesmal mit Bravour und Standhaftigkeit zurück, und zwang den Gegner, in seine Position bei Kempten sich zurückzuziehen. Sein tapferes Verhalten vor dem Feinde gab ihm Ansprüche auf einen Elisabeth Theresien-Stiftungsplatz, den er sieben Jahre genoß, worauf er im Alter von 65 Jahren starb. Graf Johann erwarb mit Diplom vom 9. Jänner 1810 das Incolat im Herrenstande von Böhmen, Mähren und Schlesien. Von fünf Söhnen und einer Tochter, die ihn überlebten, ist der Graf Joseph Oberst in der Armee und Graf Franz Xaver Präsident des obersten Rechnungshofes [vergl. seine besondere Lebensskizze S. 383]. –