BLKÖ:Merveldt, die Grafen von, Genealogie
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 17 (1867), ab Seite: 418. (Quelle) | |||
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Maximilian Graf Merveldt, Interesse, und ist dessen ausführlichere Biographie mitgetheilt worden. Ein zweiter Graf Maximilian, Neffe des Vorigen, erlangte mit Diplom vom 26. Februar 1848 das böhmische Incolat. Die Nachkommen dieses letzteren Grafen Maximilian, der ein Sohn des Grafen Ferdinand August (Bruders des Maria Theresien-Ordensritters) aus seiner Ehe mit Therese Gräfin von Pergen ist, bilden den noch heute in Oesterreich blühenden Zweig. Des Grafen Mutter, vorgenannte Therese geborne Gräfin Pergen, war eine ausgezeichnete Kunstdilettantin, und ihr Andenken hat sich in einem großen, nach einem Gemälde von H. Füger, im Jahre 1787 von V. Kininger geschabten Kupferstiche, in welchem sie mit Zeichnenrahmen und Crayon in den Händen dargestellt ist, erhalten. Der Graf Maximilian (geb. 8. März 1797, gest. im Mai 1849), ihr Sohn, war gleich seinem Oheim in die kaiserliche Armee getreten, und ist als General-Major und Obersthofmeister Sr. kais. Hoheit Erzherzogs Franz Karl im Alter von 53 Jahren gestorben. Aus seiner (am 1. Juni 1837 geschlossenen) Ehe mit Octavia gebornen Gräfin Czernin von Chudenitz (geb. 13. December 1802) leben nachstehende Kinder: Graf Paul (geb. 24. April 1838), k. k Kämmerer, Rittmeister bei Erzherzog Karl Ludwig-Uhlanen Nr. 3 und Adjutant Sr. kais. Hoheit des Erzherzogs Ludwig Victor; Graf Franz Karl Ferdinand (geb. 14. Juli 1844) und Gräfin Maria Antonia Therese Emilie (geb. 2. Jänner 1840). Ueber den Stand der übrigen Familie gibt das „Genealogische Taschenbuch der gräflichen Häuser“ Aufschluß. [Freiherrnstands-Diplom für Dietrich Hermann von Merveldt ddo. 17. Februar 1668. – Grafenstands-Diplom für Dietrich Burkhard Freiherrn von M. ddo. 20. December 1726. – Bewilligung mehrerer Berichtigungen im Grafendiplome ddo. 21. November 1728. – Kneschke (Ernst Heinrich Prof. Dr.), Deutsche Grafenhäuser der Gegenwart (Leipzig 1853, T. O. Weigel, gr. 8°.) Bd. II, S. 112. – Derselbe, Neues allgemeines deutsches Adels-Lexikon (Leipzig 1863, Friedr. Voigt, gr. 8°.) Bd. VI, S. 211 (mit einer reichen Literatur von Quellen). – Großes vollständiges (sogenanntes Zedler’sches) Universal-Lexikon (Halle und Leipzig, [419] Joh. H. Zedler, kl. Fol.) Bd. XX, Sp. 1076. – Gothaisches genealogisches Taschenbuch der gräflichen Häuser (Gotha, Just. Perthes, 32°.) XL. Jahrg. (1867), S. 560. – Historisch-heraldisches Handbuch zum genealogischen Taschenbuche der gräflichen Häuser (Gotha 1855, Justus Perthes, 32°.) S. 593.]
Zur Genealogie der Grafen von Merveldt. Die Merveldt – in älteren Werken öfter auch Meerfeld und Merfeld geschrieben – sind ein altes westphälisches Adelsgeschlecht, das in vielen Zweigen blühte und noch jetzt in Preußen und Oesterreich stark verbreitet ist. Schon um die Mitte des 13. Jahrhunderts traten die M. urkundlich auf, und von Hermann von M., der in holländischen und friesischen Chroniken „Capitaneus“ genannt wird und um 1355 lebte, läßt sich die ordentliche Stammreihe dieses Geschlechtes verfolgen. Mehrere davon standen in Diensten der Fürstbischöfe zu Münster und haben sich in den verschiedenen Aemtern, so sie bekleidet, so hervorgethan, daß vornehmlich in Berücksichtigung ihrer daselbst erworbenen Verdienste dem Dietrich Burkhard, churcölnischen geh. Rath und Münster’schen Obermarschall, mit Diplom vom 20. December 1726 der Reichsgrafenstand verliehen, das darin enthaltene Wappen aber, in dessen Zeichnung sich einige Fehler eingeschlichen hatten, mit Diplom vom 21. November 1728 berichtigt wurde. Früher schon, mit Diplom ddo. 17. Februar 1668, hatte Dietrich Hermann von Merveldt den Reichsfreiherrnstand erhalten. Für Oesterreich zunächst hat der obige General der Cavallerie und Maria Theresien-Ordensritter,