BLKÖ:Moelk, Joseph Adam von
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 18 (1868), ab Seite: 417. (Quelle) | |||
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Joseph II. aufgehobenen Augustiner-Chorherrenstiftes Pöllau vier Altarbilder, und zwar das Hochaltarbild: „Der Martertod des heil. Veit“, 16 Schuh hoch und 14 Schuh breit; – „Der H. Augustin“; – „Die heilige Familie“ – und „Johann Nepomuk“, alle vier im Jahre 1779 gemalt. Auch außerhalb Oesterreich hat der Künstler gemalt, so z. B. wurde er im Jahre 1757 nach Nymphenburg berufen, um im sogenannten Kaffeezimmer des Schlosses den Plafond al fresco zu malen. Mehrere von den bisher angeführten Oelbildern sind wohl nicht mehr vorhanden, denn so [418] z. B. wurden in der Kirche zu Weitzberg die beiden Bilder: „Der heil. Joseph“ und „Die heil. Anna“ im Jahre 1846 durch neue Bilder des Malers Wonsidler in Gratz ersetzt. Was Moelk’s Bedeutung als Künstler betrifft, so weichen die Urtheile über ihn von einander ab, und wenn es auch in Schreiner’s „Grätz“ anläßlich seiner Fresken in der Kirche Mariahilf heißt: „sie entwickeln eine zu reiche Farbenpracht, ein zu buntes Colorit, besonders in der Landschaft und Architectur, und die Arabesken, welche die Bilder ausfüllen, ermangeln zu sehr des dieser Darstellung eigenthümlichen Geistes, als daß das Auge eines gebildeten Kunstfreundes an ihnen einen Wohlgefallen finden könnte“, so muß doch seinen Arbeiten Großartigkeit in der Composition, ja selbst geschickte Gruppirung und tüchtige Zeichnung nachgerühmt werden. Wie schon bemerkt, wurde M. in Anerkennung seiner Kunst in den Adelstand erhoben.
Moelk, Joseph Adam von (Maler in Steiermark in der zweiten Hälfte des achtzehnten Jahrhunderts). Allem Anschein nach aus Tirol in der ersten Hälfte des achtzehnten Jahrhunderts gebürtig. Sein Vater Mathias war selbst Maler und wahrscheinlich auch der Lehrer des Sohnes, der sich durch seine Arbeiten einen Namen gemacht und sogar den Adel erworben hat. Um und vor 1750 lebte und arbeitete er in Tirol, wo, wie es in seinem Adels-Diplome heißt, „verschiedene Werke von seiner Hand vorfindig sind“. In Würdigung dieser seiner Geschicklichkeit wurde er auch schon im Jahre 1754 zum k. k. Kammermaler ernannt. Von seinen Arbeiten in Tirol – nebenbei sei bemerkt: im „Tirolischen Künstler-Lexikon“ fehlt sein und seines Vaters Name – sind nur die Fresken in der St. Nikolauskirche in Innsbruck bekannt. Zahlreicher hingegen sind die Nachrichten von Moelk’s Arbeiten in Steiermark, und zwar befinden sich in Gratz selbst in der Minoritenkirche zu Mariahilf die Fresken auf den Gewölben und Wänden der ganzen Kirche, welche die Wunder und Hilfeleistungen der h. Gnadenmutter zeigen; M. hat dieselben im Jahre 1769 gemalt; – in der Pfarrkirche zu St. Leonhard in der St. Leonharder Vorstadt das Altarbild auf dem rechten Seitenaltar, „Den H. Florian“ darstellend; – im Cisterzienserstifte Rein nächst Gratz die Fresken des Plafonds, im Jahre 1766 im Auftrage des Abtes Maria Pitterich gemalt; – in der Kirche zu Maria Trost nächst Gratz die Fresken des Plafonds und der oberen Seitenwände, mit Darstellungen aus der Bibel und aus dem Leben der Gnadenmutter Maria; – in der in der Nähe des Marktes Weiz in Steiermark gelegenen schönen Kirche zu Weizberg die Fresken, im Jahre 1771 gemalt, und ebendaselbst auch die Altarblätter der sechs Seitenaltäre: „Der H. Nährvater Joseph“, – „Die H. Anna“, – „Die h. Dreifaltigkeit“, – „Das h. Abendmahl“, – „Der Tod des heil. Franciscus Xaverius“ und „Der Tod des heil. Johann Nepomuk“, für welche Arbeiten zusammen der Künstler mit 3000 fl. honorirt wurde; – in der Kirche zu Lebering bei Hartberg die Fresken, im Jahre 1772 gemalt; – in der Stadtpfarrkirche zu Fürstenfeld das Hochaltarblatt, „Die Taufe Christi“ darstellend, im Jahre 1779 gemalt; – in der Kirche des nachmals unter Kaiser- Adelstands-Diplom vom 8. Jänner 1774. – Caesar. Beschreibung von Graz (Salzburg 1781), Bd. II, S. 99; Bd. III, S. 111. – Schreiner (Gustav Dr.), Grätz (Grätz 1843, 8°.) S. 274, 290 u. 500. – Winklern (Joh. Bapt. v.), Biographische und literarische Nachrichten von den Schriftstellern und Künstlern, welche in dem Herzogthume Steyermark geboren sind u. s. w. (Gratz 1810, Franz Ferstl, kl. 8°.) S. 138. – Polsterer (A. J. Dr.), Grätz und seine Umgebungen, historisch-topographisch-statistisch dargestellt (Grätz 1827, Damian und Sorge, 8°.) S. 152, 368, 425. – Tschischka (Franz), Kunst und Alterthum in dem österreichischen Kaiserstaate (Wien 1836, Fr. Beck, gr. 8°.) S. 147, 161, 163, 164 u. 330. –