BLKÖ:Moser, Michael

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
<<<Vorheriger
Moser, Maria Anna
Nächster>>>
Moser, Paul von
Band: 19 (1868), ab Seite: 154. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
in der Wikipedia
GND-Eintrag: {{{GND}}}, SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Moser, Michael|19|154|}}

7. Michael Moser, ein Mechaniker aus Kärnthen, der zu Ende des vorigen und zu Anfang des laufenden Jahrhunderts in Kärnthen lebte. Der Sohn eines Kaffeeschänkers aus Wolfsberg im Lavantthale, erlernte er anfänglich das Tischlerhandwerk und arbeitete als Geselle in Wolfsberg. Als im Jahre 1808 auf dem Schlosse Payerhofen mehrere landwirthschaftliche Maschinen aufgerichtet wurden, bedurfte der Mechaniker Franz Pretl aus der Steiermark bei der Ausbesserung einer schottischen Dreschmaschine eines tüchtigen Hilfsarbeiters. Durch Zufall fiel die Wahl auf Moser, der sich bald sehr anstellig zeigte und an dieser Arbeit mehr Freude hatte, als an der bisherigen Tischlerei, und sich nun auf die Herstellung landwirthschaftlicher Maschinen und Geräthe, die er theils nachahmte, theils verbesserte, theils neu erfand, mit allem Eifer verlegte. Als es galt, etwas zu erfinden, wodurch der beim Abklopfen des Bleiweißes von den Bleitafeln entstehende der Gesundheit der Arbeiter so nachtheilige Staub abgeleitet und beseitigt werden könnte, war es M., der ein taugliches Modell erfand, das sofort in der Bleiweißfabrik des Baron Franz Paul von Herbert eingeführt wurde. Ferner construirte er sehr sinnreich zusammengestellte, von ihm nachmals noch immer und mehr verbesserte Dresch-, dann Rübenschneid-, und Kartoffelreibmaschinen. Von ingeniosester Construction aber [155] war die von ihm erfundene Häckselmaschine, mit welcher ein einziger Mann innerhalb zehn Stunden 6 Centner halbzölligen Häckerling zu liefern in den Stand gesetzt wurde. Moser besaß in der Umgegend seines Schaffens weit und breit den Ruf eines geschickten Mechanikers und Maschinisten. [Hormayr’s Archiv für Geschichte, Statistik, Literatur und Kunst (Wien, 4°.) XII. Jahrg. (1821), S. 454, im Aufsatze: „Versuch einer statistisch-topographischen Schilderung des Lavantthales“ von Joh. Ritter von Gallenstein.] –