BLKÖ:Mosgan, Bartlmä
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 19 (1868), ab Seite: 156. (Quelle) | |||
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Knoblecher’s entflammte seine eigene Sehnsucht nach ähnlichem Berufe, und als Knoblecher im August 1851 die Expedition nach dem Nil bereitete, war Mosgan einer der Ersten, die sich dem Unternehmen anschlossen. Am 27. August 1851 verließ M. die Küsten Oesterreichs, um nie wieder dahin zurückzukehren. Am 27. December 1851 war M. mit der Expedition in Chartum angelangt und nun begann seine neue Aufgabe. Eine mehrmonatliche schwere Krankheit hinderte ihn für den Anfang, an den Missionsarbeiten theilzunehmen, nachdem er aber genesen, ging M. daran. Er betrieb nun den Bau des Missionshauses und suchte die Schule in Aufnahme zu bringen, wobei der größte Theil der Mühe ihm oblag, da Knoblecher für längere Zeit abwesend war. [157] Unverdrossen setzte M. seine Missionsarbeiten unter den Negern, die dem Stamme der Bari angehörten, fort und sandte von Zeit zu Zeit Nachrichten darüber in seine Heimat. Aber da es an Allem fehlte, machte sich dieser Mangel nur zu bald fühlbar, und die mit allen Mühen herbeigeschafften Provisionen reichten nicht aus, um die drückende, noch durch Elementarereignisse gesteigerte Noth zu heben. Da wurde Anfangs October 1857 M., der bereits vier Jahre hindurch den Kampf mit dem ertödtenden Klima siegreich bestanden, wieder vom Fieber befallen, das aber nun seine Beute festhielt und nicht wieder losließ. Nach mehrwöchentlichem schweren Leiden erlag M. demselben im Alter von 35 Jahren. Mosgan war einer der eifrigsten Missionäre auf dieser am weitesten nach dem Inneren Afrika’ s vorgeschobenen und wegen seiner tödtlichen klimatischen Verhältnisse gefürchteten Station. Ueber sein Wirken gelangten von Zeit zu Zeit Berichte in seine Heimat, welche in der Zeitschrift „Carinthia“ abgedruckt wurden. Seinem Andenken wurde in seiner Heimat zu Eisenkappel ein einfaches Denkmal errichtet.
Mosgan, Bartlmä (Missionär, geb. zu Koprein in der Pfarre Eisenkappel in Kärnthen 19. August 1823, gest. zu Chartum in Central-Afrika 26. Jänner 1858). Seine Eltern, Bauersleute, waren durch mißliche Umstände gezwungen, ihren Grund und Boden zu verkaufen und sich gegen Tagearbeit zu vermiethen. Ihr Sohn war unter solchen Umständen auch genöthigt, sich als Schafknecht bei einem reichen Bauer zu verdingen. Nur an Sonntagen konnte er die Schule zu Kappel besuchen. Da geschah es im Herbste 1836 eines Tages, daß ein Wolf vor seinen Augen zwei Schafe seiner Heerde zerriß und wegtrug. Der dabei empfundene Schrecken verleidete ihm das Hirtengeschäft derart, daß er es aufgab und alles daran setzte, um täglich die Schule zu besuchen. In dem Pfarrer und dem Lehrer zu Kappel fand er zwei Wohlthäter und Förderer seines Vorhabens, sie unterstützten ihn so viel sie konnten, und mit Hilfe dieser beiden Männer hatte M. die Normalschule beendet, da er aber bereits das 14. Jahr überschritten hatte, konnte man ihm weder zu St. Paul, noch in Klagenfurt die Aufnahme in das Gymnasium erwirken. Man rieth ihm nun, sich nach Karlstadt in Croatien zu begeben, wo jenes Hinderniß für den Gymnasialbesuch nicht bestand, und der lernbegierige M. unternahm mit wenigen Gulden, die ihm Wohlthäter gespendet, den weiten Weg nach seiner neuen Bestimmung. Es waren Jahre der bittersten Noth, die nun folgten, aber M. verlor seinen Muth nicht. Die Unterstützungen, die M. vom Jahre 1840 bis 1845 von seiner Heimat erhalten hatte, betrugen im Ganzen 15 fl., M. aber ertrug Noth und Entbehrungen und setzte seine Studien fort. Von Karlstadt begab er sich nach Laibach, wo er die philosophischen Studien im Jahre 1847 beendete. Nachdem er in ausgezeichneter Weise die Gymnasial- und Lycealstudien zurückgelegt, fand er Aufnahme im Alumnat des Lavanter Bisthums und erlangte im Jahre 1850 die h. Weihen. Seit längerer Zeit widmete er seine ganze Aufmerksamkeit dem Wirken und Fortschritte der Missionen, namentlich jener in Central-Afrika. An der Thatkraft- Carinthia (Klagenfurter belletristisches Blatt, 4°.) XLVII. Jahrg. (1857), Nr. 10: Mittheilungen eines Landsmannes aus Afrika; – XLVIII. Jahrg. (1858), Nr. 10: Nachrichten über den Kärnthner Missionär Mosgan in Central-Afrika; – XLIX. Jahrg. (1859), Nr. 5: „Des kärnthnerischen Missionärs Bartlmä Mosgan Wirken und Lebensende“; Nr. 13 u. 22: Denkmal.