BLKÖ:Nigrini, Jonas

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
<<<Vorheriger
Nigg, Alois
Nächster>>>
Niklas, Joseph
Band: 20 (1869), ab Seite: 354. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
in der Wikipedia
Jonas Nigrini in Wikidata
GND-Eintrag: 141967846, SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Nigrini, Jonas|20|354|}}

Nigrini, Jonas (Chartograph, geborner Ungar, lebte im 18. Jahrhunderte). Ueber diesen Ungar ist nur wenig bekannt, sein Name aber hat sich durch einen ganz eigenthümlichen Umstand der Vergessenheit entzogen. Er lehrte einige Jahre an der evangelischen Schule in Teschen und stach die erste geographische Karte des Fürstenthums Teschen, welche aber, sowie auch der von M. Joh. Ludwig Andres ausgeführte Nachstich auf Allerh. Befehl unterdrückt und der Verfasser überdieß mit einer Geldbuße von hundert Ducaten gestraft worden ist. Die Ursache dieser Maßregel ist nicht bekannt. N. verließ alsdann Teschen und kehrte in sein Vaterland zurück, wo er gänzlich verschollen ist. Der Titel der Karte ist: „Ducatus in Silesia superiore Teschinensis cum adiacentibus regnorum vicinorum Hungariae videlicet et Poloniae, nec non Marchionatus Moraviae etc. terminis, Mappa specialis conatu, opera et sumptibus Jonae Nigrini Hung. Collegae Scholae Teschinensis Ev. sedulo delineata, sculpta et excusa candideque publicata a. c. 1724“. Die Länge der übrigens schlecht gestochenen Karte beträgt 21, die Breite 19 Wiener Zoll. Die Berge sind perspectivisch gezeichnet. Die Karte ist ihrer Confiscation wegen sehr selten, im Archive des k. k. Kriegsministeriums befindet sich ein Exemplar.

Scherschnik (Leopold Joh.), Nachrichten von Schriftstellern und Künstlern aus dem Teschener Fürstenthume (Teschen 1810, Thomas Prochaska, 8°.) S. 123. – d’Elvert (Christian), Geschichte des Bücher- und Steindruckes, des Buchhandels, der Büchercensur und der periodischen Literatur u. s. w. (Brünn 1854, Rohrer’s Erben, gr. 8°.) S. 318 [in der Anmerkung, wo Nigrini durch einen Druckfehler in einen Jonas Nigrim verwandelt wird].