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BLKÖ:Rohrer, Rudolph

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 26 (1874), ab Seite: 284. (Quelle)
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Rohrer, Rudolph (Typograph und Botaniker, geb. zu Krakau im Jahre 1805, gest. zu Brünn 14. September 1839). Sein Vater war Polizeidirector [285] in Krakau. Der Sohn erhielt eine sorgfältige Erziehung und widmete sich dem Buchdruckereigeschäfte, in welchem er für Mähren durch Einführung der neuesten Fortschritte der Typographie und die Früchte einer dadurch geweckten Concurrenz sich, obwohl in den schönsten Jahren vor der Zeit durch den Tod dahingerafft, doch ein bleibendes Andenken begründet hat. Er verband mit der Druckerei eine Lithographie, schaffte die erste Schnellpresse in Mähren an; führte allda den Congrevedruck zuerst ein; errichtete der Erste in diesem Lande eine Stereotypengießerei, aus welcher mehrere kleinere Arbeiten hervorgingen und lieferte vortreffliche Erzeugnisse im Congreve- und Farben-, Gold- und Silberdrucke. Er begründete im Jahre 1838 die Zeitschrift Moravia, welche noch mehrere Jahre nach seinem Tode bis 1848 fortgesetzt wurde und erst den politischen Stürmen genannten Jahres zum Opfer fiel. R. verlegte die Mittheilungen der mähr.-schles. Ackerbau-Gesellschaft, den von Jurende herausgegebenen Wanderer, den Mährischen Postillon, den Mährischen Mercur, die Topographie von Mähren und Schlesien von Wolny, die vielverbreiteten zwei Kochbücher seiner Mutter (deren eines in 17, das andere in 13 Auflagen erschien), dann aber viele wissenschaftliche Werke von Diebl, d’Elvert, Erben, Fryčey, Beidtel, Nagy, Savageri, Steidl, Putek, Pluskal, Sembera, Sušil u. s. w. aus den verschiedensten wissenschaftlichen Fächern. Er selbst war ein großer Freund der Botanik, bearbeitete eine „Flora von Mähren und Schlesien“, welche er in seinem Verlage erscheinen ließ und hatte ein reiches, ungemein vollständiges Herbarium von mehr denn zehntausend Exemplaren hinterlassen. Nach seinem Tode ging die Leitung seiner Anstalt an seine Witwe Hedwig und nach deren (am 31. Jänner 1852 erfolgten) Tode an die Waisen über. Der Name Rohrer bleibt vornehmlich durch Rudolph mit der Culturgeschichte Mährens auf das Innigste verflochten. R. war Mitglied der mähr. schles. Ackerbau-Gesellschaft und der gelehrten Gesellschaft für Naturwissenschaft in Görlitz.

Moravia (Brünn, 4°.) 1840, Nr. 74 u. 75: Nekrolog von Oheral. – d’Elvert (Christian), Geschichte des Bücher- und Steindruckes, des Buchhandels, der Büchercensur und der periodischen Literatur u. s. w. (Brünn 1854, Rohrer’s Erben, gr. 8°.) S. 103, 107, 111, 205, 228. – Notizenblatt der histor. statistischen Section der k. k. mähr.-schles. Gesellschaft zur Beförderung des Ackerbaues, der Natur- und Landeskunde. Herausgegeben von d’Elvert (Brünn, 4°.) 1857, Nr. 2, S. 10 u. 11, im Aufsatze: „Zur Geschichte der Pflanzenkunde in Mähren“, von F. S. Pluskal.