BLKÖ:Pados, Johann

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
<<<Vorheriger
Paczak
Nächster>>>
Paeken, Christian
Band: 21 (1870), ab Seite: 172. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
in der Wikipedia
Johann Pados in Wikidata
GND-Eintrag: [1], SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Pados, Johann|21|172|}}

Pados, Johann (ungarischer Schriftsteller, geb. zu Dunaföldvár im Jahre 1820). Das Gymnasium besuchte er in Ofen und Neusohl, die philosophischen Studien hörte er zu Pesth, im Jahre 1836 trat er in’s Seminar des Stuhlweissenburger Comitates und vollendete die theologischen Studien im Jahre 1840 zu Stuhlweissenburg, da ihm aber das canonische Alter fehlte, erhielt er erst im Jahre 1843 die Priesterweihe. In der Zwischenzeit fungirte er als kirchlicher Ceremonienmeister bei Ladislaus Baron Barkoczy. Nach erlangten Weihen trat er in die Seelsorge, wurde zunächst Caplan in Vogdany, kam aber bald als Notär in die bischöfliche Kanzlei. Da er an der Erhebung seiner Nation in den Jahren 1848 und 1849 mit Wort und That sich betheiligt, wurde er nach Unterdrückung der Revolution verhaftet, vor Gericht gestellt und zu drei Jahren Kerker verurtheilt. Nach überstandener Haft nahm er eine Erzieherstelle im Hause des Grafen Georg Károlyi an und versah überdieß in der Familie die Stelle eines Hauscaplans. Die ihm in der Zwischenzeit übertragene Stelle eines Pfarrers zu Hantos legte er schon nach kurzer Zeit nieder. P. war und ist noch als Schriftsteller thätig. Früher schrieb er, ohne sich zu nennen, fleißig für die kirchliche Zeitschrift „Religio“; auch gab er selbstständig eine Sammlung seiner Kanzelreden an hohen Festtagen unter dem Titel: „Nagyböjti szent beszédek“ (Pesth 1854, 8°.) heraus; überdieß übersetzte er in’s Ungarische Montesquieu’s „Betrachtungen über die Ursachen der Größe der Römer und ihres Verfalls und über ihre Politik in der Religion“, unter dem Titel: „A Romaiak nagysága és hanyatlása azoknak politikája a vallásban“ (Pesth 1856, 8°.) und Christoph Schmidt’s „Biblische Geschichte für die Jugend“ unter dem Titel: „Bibliai történeteket az ó és uj szövetségből és apostolok cselekedeteiből“ (Pesth 1855). Mehreres Andere, Kanzelreden, homiletische Betrachtungen u. s. w. hat er in Handschrift liegen.

Danielik (József), Magyar irók. Életrajz-gyüjtemény. Második az elsőt kiegészítő kötet, d. i. Ungarische Schriftsteller. Sammlung von Lebensbeschreibungen. Zweiter, den ersten ergänzender Theil (Pesth 1858, 8°.) S. 243.