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BLKÖ:Palugyay, Emerich (Statistiker)

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Palugyanßky
Band: 21 (1870), ab Seite: 255. (Quelle)
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Palugyay, Emerich (ungarischer Geschichtsforscher und Statistiker, geb. zu Mád in der Zempliner Gespanschaft 6. October 1818). Entstammt gleich dem Neutraer Bischofe Emerich Palugyai [s. d. in den Quellen] einer ungarischen Adelsfamilie. Die Schulen besuchte er zu Sátorallya Ujhely, Rosenau und Kaschau, an welch letzterem Orte er die Rechtsstudien beendete. Nun begann er zu Borsod und Zemplin die Rechtspraxis [256] und erhielt nach Beendigung des Reichstages 1839/40 die Advocatur. Zu Ende des Jahres 1840 trat er bei der ungarischen Statthalterei in den Staatsdienst. Im Jahre 1846 war er auch bei dem für Unterrichtssachen aufgestellten Comité thätig. Als im Jahre 1848 das ungarische Ministerium des Innern ein besonderes statistisches Bureau unter Direction des Statistikers Fényes [Bd. IV, S. 177] in’s Leben rief wurde Palugyay in dasselbe berufen, aber schon im folgenden Jahre zum Vicegespan des Pesth-Ofner Comitates und im Jahre 1851 zum Comitatsrath ernannt, welche Stelle er bis zu deren Aufhebung bekleidete, worauf er als königlicher Rath bei der ungarischen Statthalterei in Preßburg angestellt wurde. P. war auf geschichtlichem und statistischem Gebiete frühzeitig als Schriftsteller thätig und hat herausgegeben: „Ügyvédek. Korszerü tervezet ezeknek ügyében“, d. i. Die Advocaten. Zeitgemäßer Plan in Betreff derselben (Pesth 1841); – „Werbőczy István rövid életrajza“, d. i. Des Stephan Werböczy kurze Biographie (ebd. 1842); – „Megye-rendszer hajdan és most“, d. i. Das Comitatssystem einst und jetzt, 4 Bände (ebd. 1844–1848), in welchen P. die Comitatsverfassung im Allgemeinen, die Functionen der einzelnen Beamten, dann die finanzielle Gebarung und zuletzt die statistischen Verhältnisse der einzelnen Comitate, und zwar zuerst dießseits und jenseits der Theiß (mit 44 Tafeln) und dann jener dießseits und jenseits der Donau (mit 46 Tafeln) darstellt. Ueber die ersten zwei Bände dieses Werkes brachten die von Dr. Adolph Schmidl redigirten „Oesterreichischen Blätter für Literatur u. s. w.“ 1847, Nr. 74 u. 75, eine ausführlichere Analyse; – „Turmező oklevelkkel kisert jogtörténeti ismertetését“, d. i. Juridisch-historische Studien über die Turmözer Diplome (ebd. 1847); – „Történeti vázlatok Dalmátiának hazánkhozi viszonyairól“, d. i. Historische Skizzen über die Beziehungen Dalmatiens zu Ungarn (ebd. 1852); im nämlichen Jahre begann er auch die Herausgabe des großen historisch-statistischen Werkes über Ungarn: „Magyarország történeti, földirati s állami legújabb leirása“, d. i. Neueste historisch-geographisch-statistische Beschreibung von Ungarn, wovon bis zum Jahre 1855 vier Bände erschienen sind, deren erster die Beschreibung von Ofen-Pesth, der zweite von Gran, Sz. Fejérvár, Szegedin, Großwardein, Debreczin, Szathmár-Németi, Felsö und Nagybánya, der dritte jene des Jász-Kuner Bezirkes und Szolnoker Comitates, der vierte von Békes, Csanád, Csongrád und Hont enthält. Eine Fortsetzung dieses umfassenden, mit Karten, Plänen und Holzschnitten ausgestatteten und auf Grundlage amtlicher Quellen gearbeiteten Werkes ist bisher nicht bekannt geworden. Die letzte Arbeit, welche P. seither veröffentlicht, ist: „A kapcsolt részek (Slavonia-Croatia) történelmi s jogviszonyai Magyarországhoz“, d. i. Die beiden Nebenländer (Slavonien und Croatien) in ihren geschichtlichen und staatsrechtlichen Beziehungen zu Ungarn (Preßburg 1863, Wigand; neue Aufl. Pesth 1864, Mor. Rath, 8°.). Von der ungarischen Akademie ist P. im Jahre 1847 zum correspondirenden Mitgliede ernannt worden.

Danielik (József), Magyar irók. Életrajz-gyüjtemény. Második, az elsőt kiegészitő kötet, d. i. Ungarische Schriftsteller. Sammlung von Lebensbeschreibungen. Zweiter, den ersten ergänzender Band (Pesth 1858, Gyurian, 8°.) S. 246. – Jelenkor. Politikai és társas élet Encyclopaediája, d. i. Die [257] Gegenwart. Politische und Real-Encyklopädie (Pesth 1858, G. Heckenast, gr. 8°.) S. 184. –