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BLKÖ:Partl, Johann Joseph

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Partsch, Paul
Band: 21 (1870), ab Seite: 308. (Quelle)
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Partl, Johann Joseph (Schulmann, geb. zu Saar im Elbogner Kreise Böhmens im Jahre 1802). Das Gymnasium und die philosophischen Studien beendete er in Prag, nahm 1828 eine Erzieherstelle im Hause eines Gutsbesitzers zu Girna an, wo er bis 1832 verblieb und nun nach Prag zurückkehrte, um sich für ein öffentliches Lehramt vorzubereiten. Im Jahre 1835 erhielt P. die Stelle eines Bibliothekars bei dem böhmischen Gewerbeverein, dessen Geschäftsleitung mit dem Titel eines Secretärs er auch im Jahre 1837 übernahm und in beiden Stellungen bis zum Jahre 1851 verblieb, in welchem er als Gymnasiallehrer am k. k. katholischen Staatsgymnasium zu Ofen angestellt wurde. In der Zwischenzeit hatte P. zu wiederholten Malen Professuren der Mathematik und Geometrie an Prager Lehranstalten supplirt, von 1837 bis 1847 an der Gewerbeschule des böhmischen Gewerbevereins öffentliche Vorträge gehalten und in den Jahren 1838 und 1839 auf Kosten desselben Deutschland bereist, um die Einrichtungen der dortigen Gewerbeschulen und Gewerbevereine [309] zu studiren. Im September 1848 wurde P. in Prag zum Doctor der Philosophie promovirt. Im October 1851 hatte er seinen Posten als Gymnasiallehrer in Ofen angetreten, am 5. März 1854 wurde er definitiv angestellt und zugleich berufen, Ihren kais. Hoheiten den Töchtern des Erzherzogs Albrecht, den Erzherzoginen Therese und Mathilde, Unterricht zu ertheilen. Als Schriftsteller seines Faches war P. vielfach thätig, und in den vom böhmischen Gewerbevereine herausgegebenen „Mittheilungen für Gewerbe und Handel“, dann in der von Heßler und Balling redigirten „Encyklopädischen Zeitschrift des Gewerbewesens“ sind zahlreiche Aufsätze technischen Inhalts von Partl enthalten. Viele Gewerbevereine Deutschlands, u. a. jene von Annaberg, Altenburg, Chemnitz, Leipzig, Zittau, Breslau, Coburg, Weimar, Sagan, die Gesellschaften der Wissenschaften zu Görlitz und Frankfurt a. M. haben P. unter ihre Mitglieder aufgenommen.

Poggendorff (J. C.), Biographisch-literarisches Handwörterbuch zur Geschichte der exacten Wissenschaften (Leipzig 1859, Joh. Ambr. Barth, 8°.) Bd. II, Sp. 368. – Jellinek (Carl Dr.), Das ständisch-polytechnische Institut zu Prag (Prag 1856, Gottl. Haase Söhne, 8°.) S. 228.