BLKÖ:Peikhardt, Franz
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 21 (1870), ab Seite: 430. (Quelle) | |||
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Stöger in lateinischen Titeln aufgezählt, sind einzeln gedruckt erschienen. Von seiner Leichenrede auf Prinz Eugen (Wien 1736, Fol.) in lateinischer und deutscher Sprache wurde die damals unglaublich große Auflage von 4000 Exemplaren durch ganz Europa verbreitet und, wie Stöger bemerkt, hätten die Protestanten den Ausspruch gethan: „wie groß Eugen als Feldherr, sei P. als Redner gewesen“. Seine Schriften zählt zum Theile Kayser’s „Bücher-Lexikon“, Bd. IV, S. 314, auf. jedoch erscheint er daselbst als Peickart, ohne h und d, geschrieben. Mehrere seiner Andachtsschriften erlebten viele Auflagen und wurden in’s Französische übersetzt, und seine „Christlichen Andachtsübungen, grösstentheils aus den Psalmen Davids" sind noch [431] im Jahre 1826 in Augsburg gedruckt erschienen. Er war zu seiner Zeit der Festprediger bei allen wichtigeren Anlässen des kaiserlichen Hofes: so hielt er bei St. Stephan die Leichenrede auf Kaiser Karl VI.; die Krönungsrede, als Maria Theresia zur Königin von Böhmen gekrönt wurden die Leichenrede anläßlich des Todes der Kaiserin Wilhelmine Amalie u. s. w. Eine Sammlung seiner Festreden ist auch in zwei Theilen (Wien 1746, Heyinger, Fol.) erschienen.
Peikhardt, Franz (Priester der Gesellschaft Jesu, aszetischer Schriftsteller, geb. zu Wien 14. Jänner 1684, gest. ebenda 29. Mai 1752). Sein Vater war Bürgermeister von Wien. Der Sohn trat im Alter von 15 Jahren in den Orden der Gesellschaft Jesu, in welchem er die Studien beendete, Magister der Philosophie wurde und sich dann dem Predigtamte widmete. Dasselbe versah er zunächst im Collegium zu Linz, später in jenem zu Wien, und nun wurde er Domprediger bei St. Stephan, welches Amt er durch ein volles Vierteljahrhundert versah. Nebstbei that er auch auf das Eifrigste Dienste in der Seelsorge und starb im Profeßhause in Wien im Alter von 68 Jahren. Als Kanzelredner besaß P. einen ausgezeichneten Ruf. Viele seiner Predigten, welche nebst seinen übrigen Andachtsschriften- Stoeger (Joannes Nep.), Scriptores Provinciae Austriacae Societatis Jesu (Viennae et Ratisb. 1855, Lex. 8°.) p. 259.