BLKÖ:Peinlich, Richard
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 21 (1870), ab Seite: 431. (Quelle) | |||
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[432] heiliger Glaube im Gebete ins Herrn" (1860); – „Die Weihe des Lebens" (1861); – „Gott ruft uns" (1865); – „Was haben die Frauen dem Christenthume zu verdanken?" (1859); – „Kindesliebe und Mutterliebe" (1862); – „Maiglöckchen und Vergissmeinnicht" (1864); – „Die Sonnenblume der Andacht" (1868) u. m. a. Von seinen auf literarischem und historischem Gebiete veröffentlichten Arbeiten sind bekannt: „Bemerkungen zur Satzlehre", im Programme des Gymnasiums zu Ofen, 1852; – „Ein Lorbeer- und Olivenzweig zur Schillerfeier. Festrede" (1859); – „Geschichte des Gymnasiums zu Gratz"; – „Geschichte der evangelischen Stiftsschule im 16. Jahrhunderte zu Gratz" und „Collegium, Gymnasium und Universität unter den Jesuiten", alle drei Aufsätze in den Programmen des Gratzer Obergymnasiums 1864, 1866 und 1869; – „Blätter der Erinnerung an die Fahnenweihe des Bürgercorps zu Gratz" (1861); – „Benno Kreil, Abt zu Admont. Nekrolog" (1863), vorher abgedruckt in dem zu Gratz erscheinenden „Katholischen Wahrheitsfreund" 1863, Nr. 24 u. f., und im Auszuge in der Gratzer „Tagespost" 1863, Nr. 123 u. 124; – „Friedrich Edler von Rigler[WS 1]. Ein Lebensbild" (1868), vorher abgedruckt in der Gratzer „Tagespost" 1868, Beilage zu Nr. 290 u. 292; – „Die Schlacht bei Sissek im Jahre 1593" (1868); – „Einiges über die Lebens- und Wirthschaftsverhältnisse von Gratz im 16. Jahrhunderte. Eine Causerie auf archivalischem Boden" (Gratz 1869, kl. 8°.), und in den Mittheilungen des historischen Vereins für Steiermark befinden sich im 16. Hefte (1868) von ihm „Mag. Kepler’s Dienstzeugniß bei seinem Auszuge aus den innerösterreichischen Ländern" (vom 4. September 1600) und „Versuch zur Lösung der Frage, in welchem Hause Magister Joh. Kepler in Gratz wohnte"; auch enthält der oberwähnte Aufsatz im Programme des Gratzer Gymnasiums für 1866 Mittheilungen über Kepler, welche in dem von Dr. Edm. Reitlinger, C. W. Neumann und[WS 2] C. Gruner herausgegebenen Werke: „Johannes Kepler" (Stuttgart 1868) mehrfach benützt worden sind. In letzterer Zeit beschäftigt sich P. mit einer Culturgeschichte und Geschichte des evangelischen Schulwesens in Steiermark im 16. Jahrhunderte auf Grundlage von nach unedirten Originalacten. P.’s Verdienste um das Schulwesen sind Allerh. mit dem Ritterkreuze des Franz Joseph-Ordens gewürdigt worden, überdieß ist er Präses des Studenten-Unterstützungsvereins in Gratz, Mitglied des historischen Vereins daselbst und mehrerer in- und ausländischer Gesellschaften.
Peinlich, Richard (gelehrter Benedictiner, geb. zu Gratz 5. Mai 1819). Sein Vater Nikolaus war magistratischer Marschcommissär in Gratz. Der Sohn, dessen Taufname Gabriel ist, beendete daselbst die Gymnasial- und philosophischen Studien, dann trat er in das Benedictinerstift Admont, in welchem er den Klosternamen Richard annahm und im Jahre 1842 zum Priester geweiht wurde. Zunächst fand er seine Verwendung im Stifte als Grammatikallehrer der Sängerknaben, im Jahre 1844 kam er aber als Präfect in das k. k. Convict nach Gratz, wurde zugleich Adjunct am dortigen Gymnasium und nach abgelegten Lehramtsprüfungen als Grammatikal- und Gymnasial-Religionslehrer approbirt. Als im Juni 1848 das Convict geschlossen wurde, trat P. als Feldcaplan bei dem steiermärkischen Schützencorps auf Kriegsdauer ein und machte den Feldzug in Italien bis März 1849 mit. Im Herbste letztgenannten Jahres, seinem eigentlichen Berufe zurückgegeben, wurde er Lehrer am k. k. Gymnasium zu Judenburg, und als dasselbe in ein Untergymnasium umgewandelt wurde, kam er im Jahre 1851 als Professor an das kön. Gymnasium zu Ofen in Ungarn, wo er zugleich die Redaction der daselbst erscheinenden religiösen Wochenschrift. „Der katholische Christ", die der St. Stephan-Verein zu Pesth herausgibt, sowie des Vereins-Kalenders für die Jahre 1853 und 1854 besorgte. Diese Wochenschrift enthält in den Jahrgängen 1853–1856 zahlreiche kirchliche und apologetische Artikel, ferner Gedichte und Erzählungen aus seiner Feder. Bis 1854 blieb P. in Ofen, nun erhielt er eine Professur am akademischen Gymnasium zu Gratz, wo er mit Umsicht und Ernst, in einem dem Umschwunge der wissenschaftlichen Richtung an Oesterrreichs Lehranstalten entsprechenden Geiste wirkte und sich dabei als ein so tüchtiger Schulmann bewährte, daß ihm im Jahre 1861 zuerst provisorisch, bald darauf aber definitiv die Directorstelle an besagtem Gymnasium übertragen wurde. Auch bekleidete er die Stelle eines Superiors des Admonter Professoren-Collegiums und seit dem Jahre 1861 fungirte er einige Jahre zuerst als Caplan, zuletzt als Superior des uniformirten Gratzer Bürgercorps, welche Stelle er in letzterer Zeit niederlegte. Für seine verdienstlichen Leistungen als Schulmann und Weltpriester verliehen ihm im Jahre 1860 der Bischof von Szathmár, im November 1864 der Bischof von Seckau den Titel eines Consistorialrathes und im Jahre 1863 die Universität zu Freiburg im Breisgau die theologische Doctorwürde. P. ist seit Jahren als Schriftsteller auf theologischem, biographischem und historischem Gebiete vielfach thätig. Von seinen homiletischen Vorträgen sind mehrere im Drucke erschienen, wie: „Judas der Verräther und Jesus der Verrathene" (1855); – „Unser- Fuchs (Gregor), Kurzgefaßte Geschichte der Benedictiner-Abtei Admont. Zweite verbess. ... Auflage (Gratz 1858, Leykam’s Erben, 8 °.) S. 85. – Pichler (F. S.), Steirisches Freicorps in den Kriegsjahren 1848 und 1849 (Wien 1865, Wilhelm Braumüller, 8°.). – Handschriftliche Notizen des Herrn Dr. Mezler von Andelberg in Weitz.