BLKÖ:Porta, Joseph Freiherr
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 23 (1872), ab Seite: 126. (Quelle) | |||
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[127] des Prager Institutes, namentlich in militärischen Kreisen, erfreuen. Seine bedeutenderen Arbeiten sind: Eine große Anzahl von Vorlegeblättern für das Terrainzeichnen aus den Umgebungen von Prag, von ihm selbst aufgenommen und gezeichnet; – ferner „Elementarunterricht in der Situationszeichnung, als Leitfaden für Schul- und Selbstunterricht“ (Prag 1852, Folio, mit Text und 12 lithogr. Tafeln). Porta starb im Alter von 67 Jahren.
Porta, Joseph Freiherr (Techniker und Lehrer an dem ständischen Polytechnicum zu Prag, geb. zu Gratz 1787 gest. zu Prag 4. März 1854). Eigentlich hieß er de la Porta und war der Sohn eines während der italienischen Revolution emigrirten Italieners, der als k. k. Hauptmann in Gratz lebte. Im Jahre 1800 trat P. in die k. k. Ingenieurakademie zu Wien ein und verließ dieselbe 1807 als Officier, wurde in das k. k. Infanterie-Regiment Prinz Emil eingetheilt und machte mit demselben die meisten Feldzüge bis 1813 mit. Nach dem Frieden wurde er bei der damals von Officieren geleiteten Katastral-Aufnahme der Monarchie zuerst als Geometer und Mappeur, später als Inspector verwendet und rückte in dieser Zeit in seinem Regimente bis zum Hauptmann vor. Im Jahre 1821 trat er, durch ein unglückliches Ereigniß gezwungen, aus dem Militärverbande und hatte einige Jahre mit Noth und Elend zu kämpfen. Da lernte ihn der Fürst Heinrich Reuß-Greiz kennen, nahm ihn an seinen Hof und daselbst blieb P. bis es ihm im Jahre 1833 gelang, die Supplirung der Adjunktenstelle der Lehrkanzel der praktischen Geometrie am ständischen polytechnischen Institute in Prag zu erhalten, in welcher Anstellung er auch am 4. Juli 1837 definitiv bestätigt wurde, und die er bis zu seinem Tode bekleidete. Hier nun leitete P. vorzugsweise den Unterricht im Situations- und Terrainzeichnen, und durch die erfolgreiche Thätigkeit, die er, gestützt auf seine als Geometer und Mappeur erworbenen gründlichen Kenntnisse dabei entwickelte; legte P. den ersten Grund zu dem guten Rufe, dessen sich die Schüler- Jelinek (Karl Dr.), Das ständisch-polytechnische Institut zu Prag (Prag 1856, Gottlieb Haase Söhne), S. 223.