BLKÖ:Portner von Höflein, Leopold Freiherr

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Porubsky, David von
Band: 23 (1872), ab Seite: 130. (Quelle)
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Portner von Höflein, Leopold Freiherr (k. k. General-Major und Ritter des Maria Theresien-Ordens, geb. zu St. Michael in Croatien im Jahre 1768, gest. zu Wien 27. October 1821). Entstammt einer schon 1746 in den Freiherrnstand erhobenen Familie. Sein Vater, selbst Soldat, brachte ihn in die Neustädter Militär-Akademie, welche er bei Ausbruch des Türkenkrieges als Fähnrich verließ, worauf er theils bei Wukassovich’s Freicorps, Knesevich-Huszaren und bei Erzherzog Karl-Infanterie diente. In den ersten Kriegen mit Frankreich bis zum Hauptmann vorgerückt, kämpfte [131] P. 1805 als Major bei Bellegarde-Infanterie in Italien, 1809 in Deutschland. In der Schlacht bei Aspern zeichnete er sich durch Standhaftigkeit und Entschlossenheit aus. Obgleich am Knie durch eine Flintenkugel nicht unerheblich verwundet, fand er sich doch nach dem Verbande sofort bei dem Bataillon, dasselbe durch sein Beispiel zu standhafter Ausdauer begeisternd, wieder ein. In der Schlacht bei Wagram (6. Juli) commandirte P. bereits als Oberstlieutenant, da er wegen drei Wunden die er erhalten, nicht zu Pferde sitzen konnte, seine Grenadiere zu Fuß, und wies durch unerschütterliches Ausharren auf seinem Posten alle Angriffe der feindlichen Cavallerie und Infanterie zurück. P. hatte sich durch diese Behauptung des Postens ein um so größeres Verdienst erworben, da das Grenadier-Bataillon Fritsch, nach der Verwundung des Commandanten, und durch das furchtbare Kartätschenfeuer erschüttert, zurückgezogen werden mußte; vor Znaim (11. Juli) bot sich P. von Neuem Gelegenheit dar, sich auszuzeichnen, welche er auch in solchem Maße benützte, daß ihm mit Armee-Befehl vom 24. October 1809 das Ritterkreuz des Maria Theresien-Ordens zuerkannt wurde. Als Oberst commandirte P. sein Regiment in den Befreiungskriegen in Deutschland und dann in Frankreich. Im Juni 1821 trat P. als General-Major, nach 33jähriger Dienstleistung, in den Ruhestand und starb zu Wien einige Monate nach seiner Pensionirung im Alter von 53 Jahren.

Hirtenfeld (J.), Der Militär-Maria Theresien-Orden und seine Mitglieder (Wien 1857, Staatsdruckerei, kl. 4°.) S. 1035 u. 1747. – Kneschke (Ernst Heinrich Prof. Dr.), Neues allgemeines deutsches Adels-Lexikon (Leipzig, Friedr. Voigt, gr. 8°.) Bd. VII, S. 220.