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BLKÖ:Pototschnigg, Joseph Edler von

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Pott, Aloisia
Band: 23 (1872), ab Seite: 175. (Quelle)
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3. Joseph Edler von Pototschnigg (k. k. Hofrath, geb. zu Krop in Krain 6. Februar 1753, gest. zu St. Martin in Krain am 7., n. A. am 8. August 1808). Gehört der nämlichen Familie an, aus welcher der Maler Johann [s. d. Obigen S. 173][WS 1] stammt. Joseph hörte die akademischen Studien in Wien, wo er auch die juridische Doctorwürde erlangte und in sein Vaterland zurückgekehrt, durch einige Jahre die Advocatie ausübte. Dann erhielt er die Stelle eines Stadtsyndicus[WS 2] in Laibach, ward bei der Regulirung des Magistrates derselben Stadt Bürgermeister und folgte nachmals einem Rufe nach Klagenfurt als Rath des dortigen Appellationsgerichtes. Von da wurde er als Hofcommissär in den österreichischen Theil von Schwaben und an die Grenzen von Wälschtirol abgesandt, um die erhitzten Gemüther zweier Volksparteien zu beschwichtigen, unter denen Zwiespalt über einige äußerst verwickelte Gegenstände obwaltete, welcher die schlimmsten Folgen besorgen ließ. P. entwickelte bei diesen bedrohlichen Anlässen so viele Gewandtheit und Umsicht, daß die Angelegenheiten ohne Ruhestörung geschlichtet wurden. Für die dabei geleisteten wichtigen Dienste wurde ihm der erbländische Adelstand verliehen. Späterhin ward er nach Triest als Präsident des Mercantil- und Wechselgerichts übersetzt. Als gelegentlich des Friedens von Luneville das venetianische Gebiet an den Kaiserstaat kam, wurde P. Hofrath bei dem Präsidium des Venediger Civiltribunals erster Instanz. Nach dem Verluste des obigen Landeszuwachses kam er auf dringendes Bitten des Gremiums des Triester Handelsstandes wieder dahin in der früher innegehabten Eigenschaft mit dem Charakter und Range eines wirklichen k. k. Hofrathes. Auf diesem Posten wirkte Pototschnigg bis zu seinem im Alter von erst 48 Jahren erfolgten Tode. Gründliche Kenntniß des Geschäftes, musterhafte Thätigkeit, seltene Talente und ein treffliches Gemüth zeichneten P. aus, der eine wahre Zierde des österreichischen Beamtenstandes genannt werden muß und den Krain mit gerechtem Stolze seinen besten Söhnen zuzählt. [Vaterländische Blätter für den österreichischen Kaiserstaat (Wien, A. Strauß, 4°.) Jahrg. 1808, S. 310. – Oesterreichs Pantheon (Wien 1830, M. Chr. Adolph, 8°.) Bd. I, S. 73. – Annalen der Literatur und Kunst in dem österreichischen Kaiserthume (Wien, Doll, 4°.) Jahrg. 1809, Intelligenzblatt März, Sp. 122. – Carniolia, Zeitschrift für Kunst, Wissenschaft u. s. w. (Laibach. 4°.) 1844, Nr. 8; „Gallerie berühmter Krainer“ [nach diesem gest. am 7. August 1808] – Sein Bildniß, von dem Maler Pototschnigg gemalt, befindet sich im krainischen Landes-Museum zu Laibach.]

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: [s. d. Obigen S. 147].
  2. Vorlage: Stadtsyndycus.