BLKÖ:Poutet, Franz Karl, Freiherr
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
---|---|---|---|
korrigiert | |||
<<<Vorheriger
Pouilly |
Nächster>>>
Povoden, Simon | ||
Band: 23 (1872), ab Seite: 178. (Quelle) | |||
[[| bei Wikisource]] | |||
in der Wikipedia | |||
Franz Karl Poutet in Wikidata | |||
GND-Eintrag: [1], SeeAlso | |||
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
| |||
|
[179] Jahre 1744, gest. zu Straßburg im Jahre 1790). Entstammt einer alten elsässischen Adelsfamilie und trat, 18 Jahre alt, als Volontär in die k. k. Armee, und zwar in das Kürassier-Regiment Podstatzky. Später wurde P. zum Rittmeister bei Emerich Eßterházy-Huszaren Nr. 3 befördert, in welchem Regimente er den baierischen Erbfolgekrieg mitmachte und sich im Laufe desselben vielfach auszeichnete. So griff er am 29. Juli 1778 mit seiner Schwadron ein feindliches Commando von 100 Huszaren und einer Compagnie Infanterie bei Mittelwalde an, jagte die Huszaren in die Flucht, nahm einen Officier und 31 Mann gefangen und brandschatzte Habelschwert. Am 30. November eroberte P., bereits zum Major befördert, bei Roßwalde 20 beladene, nach Leobschütz bestimmte Landfuhren. Am 25. December deckte er die Recognoscirung des Obersten Staader gegen Leobschütz und Roben, indem er mit 50 Huszaren eine Schwadron Thun’scher Dragoner aus Roßwalde vertrieb. Im Jahre 1784 als Oberstlieutenant in das Huszaren-Regiment Erdödy Nr. 4 übersetzt, focht er mit demselben in dem Türkenkriege, wo sich, besonders am 29. August 1788, seine Tapferkeit glänzend bewährte. Bei dem Rückzuge der k. k. Armee von Lasmare nach Fehnisch, bildete P. mit seiner Huszaren-Division die Arrièregarde und hielt sich mit Würtemberg-Dragonern und einem Bataillon Stain-Infanterie so standhaft, daß in sieben Stunden sechs feindliche Angriffe abgeschlagen wurden. Für seine oft bewiesene Tapferkeit wurde er in der 12. Promotion (vom 15. Februar 1779) mit dem Ritterkreuze des Maria Theresien-Ordens ausgezeichnet. Zum Obersten im Regimente vorgerückt, begab er sich im folgenden Jahre zur Armee des Feldmarschalls Loudon nach Croatien. Allein die ausgestandenen Strapazen der Feldzüge, die er mitgefochten, zwangen ihn, um seine angegriffene Gesundheit wieder herzustellen, Urlaub zu nehmen und in seine Heimath zurückzukehren. Bevor er jedoch dieselbe erreichte, starb er zu Straßburg im Alter von erst 46 Jahren.
Poutet, Franz Karl, Freiherr (k. k. Oberst und Ritter des Maria Theresien-Ordens, geb. zu Metz im Elsaß im- Freiherrnstands-Diplom ddo. 23. Juli 1779 dasselbe erhielt sonderbarer Weise der Vater Heinrich Johann Poutet, Gutsbesitzer, k. französischer Rath und Präsident des Parlaments zu Metz für sich und seine drei Söhne: Heinrich Jacob, k. französischer Rath zu Metz, Stephan Peter, mit dem Beinamen Bustoncourt, k. französischer Hauptmann und Ludwig-Ordensritter, und Franz Karl, obiger Ritter des Maria Theresien Ordens]. – Hirtenfeld (J.), Der Militär-Maria Theresien-Orden und seine Mitglieder (Wien 1857, Staatsdruckerei, kl. 4°.) S. 220 [daselbst erscheint Franz Karl Freiherr von Poutet mit der unrichtigen Schreibung Puttet, als Karl von Puttet]. – Wappen. In Blau zwei weiße Füchse, welche an einem goldenen Felsen, über dem zwei fünfeckige, goldene Sterne glänzen, gegeneinander aufsteigen. Auf dem Schilde ruht die Freiherrnkrone, auf welcher sich drei gekrönte Turnierhelme erheben. Auf der Krone des mittleren Helmes steht ein goldeingefaßtes Barret, über welchem ein fünfeckiger, goldener Stern glänzt. Aus der Krone des rechten Helms wächst der linksgewendete silberne Fuchs des Wappenfeldes, auf jener des linken Helms ruht ein rechtsgebogener geharnischter Arm, dessen Hand ein entblößtes Schwert hält. Helmdecken. Diese sind bei allen drei Helmen zur Rechten blau mit Gold und zur Linken gleichfalls blau mit Silber unterlegt. Devise. Unter dem Schilde ein fliegendes Band mit dem Wahlspruche: „Haec sidera firmant patriam“.