BLKÖ:Racagni, Joseph Maria

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 24 (1872), ab Seite: 164. (Quelle)
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Racagni, Joseph Maria (gelehrter Barnabit, geb. zu Torazza in der Provinz Voghera 6. Jänner 1741, gest. zu Mailand 5., nach Anderen 4. März 1822). Trat im Jahre 1768 in das Barnabiten-Collegium zu Monza, in welchem er neben seinen Berufswissenschaften fleißig das Studium der Mathematik und Physik betrieb. In Folge seiner Tüchtigkeit in den genannten Wissenszweigen wurde ihm das Lehramt derselben am Lyceo S. Alessandro im Mailand übertragen. Nach Landriani’s [Bd. XIV, S. 78] Abgang nach Wien erhielt er die Professur der Physik an der Brera, an welcher er durch 30 Jahre im Lehramte auf das Erfolgreichste wirkte. Im Jahre 1790 unternahm er eine wissenschaftliche Reise, auf welcher er Ungarn, Wien, Rom und Neapel besuchte und mit den berühmtesten Gelehrten seines Faches in Verbindung trat. Die österreichischen Staatsmänner Cardinal Graf Hrzan, die Grafen Eßterházy und Firmian waren seine besonderen Gönner. Die Theorie der flüssigen Körper, der Blitzableiter, der hydraulische Widder waren neben anderen die Hauptgegenstände seiner sorgfältigsten Untersuchungen und suchte er die sich ihm dabei darbietenden Erscheinungen wissenschaftlich zu erklären. Durch den Druck hat er folgende Arbeiten veröffentlicht: „Teorica generale dei fluidi ecc.“ (Milano 1779); ferner in gelehrten Sammelwerken, u. z. in den Memorie della Società italiana, Bd. X (1803) mit E. Pini gemeinschaftlich: „Sull’ ariete idraulico“; – Bd. XIII (1807) und XVI (1813): „Sopra la misura delle altezze col barometro“; – Bd. XVIII (1820): „Sopra alcuni conduttori elettrici percossi dal fulmine“; – Bd. XIX. Theil 2 (1823): „Sopra alcuni edifizi muniti da parafulmini Frankliniani stati dal fulmine danneggiati“;– in den Memorie dell’ Istituto lombardo-veneto, tomo I (1819): „Sui prodotti dei fattori che sono funzioni simili d’una stessa quantità, che varia per una differenza costante“. Das physikalische Cabinet der Brera hat unter ihm einen großen Zuwachs an Maschinen [165] und Instrumenten erhalten. Racagni wurde im Jahre 1801 unter die Vierzig der Società italiana und im Jahre 1812 unter die Mitglieder des Istituto lomdardo-veneto aufgenommen. Außer durch die oben angeführten Arbeiten begründete er sein Andenken durch die Stiftung eines jährlichen Preises von 2000 Francs, welche demjenigen Zöglinge, der sich in den physikalischen Wissenschaften am meisten auszeichnet, zuzuerkennen ist[WS 1]. R. starb im hohen Alter von 81 Jahren.

Labus (G.), Notizie intorno alla vita e agli scritti del profess. Giuseppe Maria Racagni (Milano 1822, Pogliani, 8°.). – Memorie della Società italiana, tomo XXI, parte 1. – Memorie dell’ Istituto Lombardo-Veneto, tomo V. – Oesterreichische National-Encyklopädie von Gräffer und Czikann (Wien 1833, 8°.) Bd. IV, S. 333 (nach dieser gest. bereits am 5. März 1812; auch heißt daselbst sein Geburtsort Tavazza]. – Poggendorff (J. C.), Biographisch-literarisches Handwörterbuch zur Geschichte der exacten Wissenschaften (Leipzig 1859, J. Ambr. Barth, Lex. 8°.) Bd. II, S. 558.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: sind.