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BLKÖ:Rangger, Joseph

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Rangheri, Joseph
Band: 24 (1872), ab Seite: 334. (Quelle)
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Rangger, Joseph (Tiroler Landesvertheidiger, geb. in Tirol im Jahre 1772, gest. zu Wilten am 11. October 1855). Lebte auf seinem Anwesen mit Landwirthschaft beschäftigt. Im Jahre 1796, damals 24 Jahre alt, zog er in’s Feld und zwar als Gemeiner unter Hauptmann Philipp von Wörndle an den Lechfluß, wurde noch im nämlichen Jahre Unterofficier und zog nach Riva am Gardasee. Im folgenden Jahre stand er bereits als Officier im mörderischen Gefechte bei Spinges. Von da an machte er alle Züge seiner Landsleute in den Jahren 1799, 1801 und 1805 mit. Eine besonders hervorragende Thätigkeit entwickelte er im Jahre 1809. In diesem Jahre wurde er Untercommandant und war stets in der Nähe Andreas Hofer’s, damaligen Obercommandanten von Tirol. [335] Er war es, der zur Gefangennahme von 400 Feinden nebst ihren Geschützen auf den Feldern von Sterzing durch seine Tapferkeit und Umsicht am meisten beitrug. Auf seinen Kopf wurde in Folge dessen ein Preis gesetzt, so daß er sich flüchten und in den unzulänglichsten Schluchten und Berghöhlen wochenlang verbergen mußte, bis es ihm gelang, nach Oesterreich zu entkommen. Kaiser Franz zeichnete den Wackeren anfänglich mit der großen silbernen, später mit der kleinen goldenen Medaille mit Oehr und Band aus. Für die Verdienste, die er sich um die Organisirung des Landsturmes im Jahre 1813 erworben, erhielt er das nachmals gestiftete Kanonenkreuz. Da er in den Kriegsjahren durch seine Theilnahme an den Kämpfen um seine ganze Habe gekommen war, wurde ihm eine Jahrespension von 300 fl. verliehen. Er starb im hohen Alter von 83 Jahren und wurde feierlich auf dem Friedhofe zu Wilten bestattet.

Innsbrucker Tagblatt (8°.) VI. Jahrg (1855), Nr. 237: „Neue Erinnerungen aus den Bergen Tirols“.