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BLKÖ:Richter, Heinrich Wenzel

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
Band: 26 (1874), ab Seite: 54. (Quelle)
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19. Richter, Heinrich Wenzel (Priester der Gesellschaft Jesu, geb. zu Proßnitz in Mähren 7. September 1653, von den Indianern [55] am Amazonenstrome in Amerika ermordet im November 1696). Trat im Jahre 1668, damals 15 Jahre alt, in den Orden der Gesellschaft Jesu, in welchem er seine Studien fortsetzte und in den Schulen auf der Prager Kleinseite und in der Altstadt Grammatik und Poetik vortrug. Im Jahre 1684 schickte ihn sein Orden zugleich mit seinem Mitbruder P. Samuel Fritz auf Mission nach Amerika. Während sein College dort neben dem Missionsgeschäfte auch als Baumeister, Bildhauer, Maler thätig war und viele Bilder für dortige Kirchen malte, widmete sich R. ausschließlich dem Missionsgeschäfte und fiel auch als Opfer desselben, da ihn die Wilden ermordeten. Richter’s Mittheilungen sind in Stöcklein’s „Weltboten“, Bd. I, Nr. 20–23 u. 26, abgedruckt; er beschreibt darin seine Reise von Sevilla in Spanien bis Popajan in Amerika (1685); – „Die Sitten und die Lage vieler Völker am Strome Maranon“ (1685); – seine Reise- und Tagtafel von Popajan bis Ibora; – die Missionen in Maranonien mit geometrischen Beilagen – und eine Reise von Quito bis Laguna u. dgl. m. (1686).

Boye (Emanuel de), Vita et obitus V. P. H. W. Richter S. J. ex Provincia Bohemiae in Americam missi et ibi trucidati (Prag 1702, 8°.).