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BLKÖ:Rihar, Gregor

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Rimmer, Albert
Band: 26 (1874), ab Seite: 158. (Quelle)
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Rihar, Gregor (Componist und Organist der Laibacher Domkirche, geb. im Dorfe Billichgratz in Krain 1. März 1796, gest. zu Laibach 24. August 1863). Der Sohn armer Landleute, zeigte er schon in seiner frühesten Jugend Talent und Liebe zur Musik. Sein überaus fein organisirtes Gehör veranlaßte ihn bereits als Knaben, Claviere zu stimmen, was ihm seinen Lebensunterhalt wesentlich erleichterte, und als er in Laibach das Gymnasium besuchte, ihn in den Stand setzte, sogar seine armen Eltern zu unterstützen, dabei befähigte ihn sein musikalisches Talent zum Selbststudium in der Musik. Nach beendeten philosophischen Studien widmete er sich der Theologie, erlangte im Jahre 1829 die Priesterweihe, erhielt aber sofort die Sacristan- und Organistenstelle [159] an der Laibacher Domkirche zum h. Nikolaus, welche Posten er bis zu seinem im Alter von 67 Jahren erfolgten Ableben versah. Obwohl nur Autodidakt, war doch R. ein bedeutender Musicus und ein ungemein fruchtbarer und dabei glücklicher Componist, der namentlich im Kirchenstyle Bemerkenswerthes leistete. So sind seine von einer Innigkeit und bäuerlichen Schlichtheit durchwehten Marienlieder unter dem Landvolke in ganz Krain verbreitet und werden in allen Kirchen des Landes gesungen. Im Ganzen soll R. über achthundert Lieder, darunter auch mehrere weltliche componirt haben, von welch letzteren einige vom Volke und von Gesangvereinen gesungen werden. Besonders beliebt sind seine Vocal-Chöre Savica, Na razhodu, Zalostni glas zvonov, mlatici. Sein „Naprej“ ist eine Art Nationalhymne geworden. Einige seiner, vornehmlich der kirchlichen Compositionen sind auch im Drucke erschienen, und zwar Kirchenlieder für alle Sonn- und Feiertage, vierstimmig, 2 Hefte; – Hymnen und Antiphone für gemischten Chor zum Frohnleichnamsfeste; – Vierstimmige Marienlieder, mehrere Hefte; – Vierstimmige Gesänge aus verschiedenen Gesangbüchern; – ein Tantum Ergo; – eine vierstimmige Messe und ein Heft vierstimmiger weltlicher Lieder (Venec, cvetero glasno postavljene pesmé). Nun ist noch zu bemerken, daß von den zehn Fingern seiner beiden Hände nicht weniger denn vier gelähmt waren, nichtsdestoweniger spielte er mit den übrigen sechs die Orgel meisterhaft. Als Gregor starb, bemerkte das Laibacher Blatt Naprej, er habe sich in seinem Berufe so verdient gemacht, daß ihm auf seinem Grabe wohl ein Denkmal gesetzt werden sollte, und bezeichnet noch dazu vier Verse aus Gedichten Vodnik’s als passende Inschrift des Denkmals. Ob dieser Vorschlag berücksichtigt worden, ist dem Herausgeber dieses Lexikons nicht bekannt. – Seine noch lebende Schwester Gertrude (geb. 1814) hat sich unter seiner Anleitung zu einer tüchtigen Kirchensängerin herangebildet und hat durch beinahe dreißig Jahre, nämlich von 1834 bis zu des Bruders im Jahre 1863 erfolgten Tode am Chore der Laibacher Domkirche mitgewirkt. – Sein Bruder Anton lebt als Instrumentenmacher zu Billichgratz in Krain und ist als in seinem Fache sehr geschickt im Lande bekannt.

Zgodnja danica (Laibach, 4°.) 1864, Nr. 5, S. 39. – Naprej, d. i. Vorwärts (polit. Blatt in Laibach) 1863, Nr. 60, S. 240. – Koledarek druzbe svetega Mohora za navadno leto 1865, d. i. Kleiner Kalender der Societät des h. Mohor (Klagenfurt, Leon, kl. 8°., Jahrg. 1865, S. 33.