BLKÖ:Ritter Freiherr von Zahony, Hector

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
Band: 26 (1874), ab Seite: 181. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
Hektor Ritter von Záhony in der Wikipedia
Hektor Frh. Ritter von Záhony in Wikidata
GND-Eintrag: 1028170025, SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Ritter Freiherr von Zahony, Hector|26|181|}}

Ritter Freiherr von Zahony, Hector (Industrieller und Humanist, geb. zu Görz, nach Sarkady’s „Hajnal“ zu Triest 16. Juli 1816). Einer wohlhabenden Familie angehörend, widmete sich R. frühzeitig und mit solchem Eifer dem öffentlichen Leben, daß er schon im Jahre 1845 von dem damals bestandenen Magistrate der Stadt Görz, wo die Familie lebte, zum Gemeinde-Ausschusse vorgeschlagen und von der Kreisbehörde bestätigt wurde. Auf diesem Posten blieb er bis 1848 thätig, in welchem Jahre er durch Wahl in, den Gemeinderath kam und es auch dann blieb, als im Jahre 1851 die Gemeinde-Repräsentanz sich auf Grundlage der neuen, der Stadt Görz zugestandenen Gemeinde-Ordnung constituirte. In dieser Stellung fiel auf ihn immer wieder die Wahl zu den verschiedenen Deputationen, welche aus mehrfachen Anlässen sich an das kaiserliche Hoflager oder zu den Central-Behörden in die Residenz begaben, um die Interessen ihrer Stadt und der Grafschaft Görz zu vertreten. Insbesondere ließ es sich R. angelegen sein, die Humanitätszwecke und Interessen der Stadt Görz zu fördern und die Industrie im Lande zu beleben und zu heben. In ersterer Richtung erscheint er als Gründer des Institutes für verwahrloste Knaben, welchem er einen Jahresbeitrag von 300 fl. gespendet und über welches er überdieß viele Jahre die Oberaufsicht führte. Als Industrieller entfaltet R. eine großartige Thätigkeit. Er hat der schon früher bestandenen Zuckerraffinerie eine große Ausdehnung gegeben, ferner zu Strazig nächst Görz eine Kunstmahlmühle, eine Baumwollspinnerei und Weberei und eine Floretseidenspinnerei und Weberei nebst einer Papierfabrik im großen Maßstabe errichtet, und dadurch vielen Familien, welche bisher beschäftigungslos in der dortigen Gegend in drückender Armuth lebten, reichlich lohnender Erwerb und Unterhalt verschafft. Für die Kinder beiderlei Geschlechts seiner Arbeiter hat er auf Rechnung der Fonds seiner industriellen Anstalten eigene Schulen gegründet, in denen die Knaben und Mädchen in den Schulgegenständen, die Mädchen überdieß in weiblichen Arbeiten unentgeltlichen [182] Unterricht erhalten. Als Präsident der Görzer Handels- und Gewerbekammer hat er wesentlich dazu beigetragen, das Institut zu begründen und es mit eigenen Geldopfern zu erhalten, so daß dessen Erhaltung der Grafschaft keine Kosten verursacht. In dieser Stellung hat er im Vereine mit dem damaligen Präsidenten der Görzer Landwirthschafts-Gesellschaft, Joseph Persa von Liebenwald, im Jahre 1853 auf das Eifrigste dahin gewirkt, daß eine industrielle und landwirthschaftliche Ausstellung in Görz stattfand, bei welcher zur Förderung und Ermuthigung der Industriellen die vorzüglichsten Aussteller mit Preisen betheilt wurden. Dabei muß bemerkt werden, daß R. diese dem Lande so entschieden vortheilhafte Thätigkeit einer Bevölkerung gegenüber entfaltet, welche keinen Unternehmungsgeist und überdieß keinen Hang, denselben sich anzueignen, besitzt, und daß er dabei gegen eingewurzelte Vorurtheile und noch sonst gegen mannigfache Schwierigkeiten anzukämpfen hat. Als Landtags-Deputirter vertrat R. die Interessen der Grafschaft mit solchem Erfolge, daß er im Jahre 1867 als lebenslängliches Mitglied in das Herrenhaus des österreichischen Reichsrathes berufen wurde. In Würdigung dieser Verdienste wurde er im Jahre 1854 mit dem Orden der eisernen Krone 3. Classe ausgezeichnet, dem zu Folge im Jahre 1855 in den erbländischen Ritterstand, im Jahre 1868 aber in den Freiherrnstand erhoben. Freiherr Ritter von Zahony ist seit 1839 mit Amalie von Rittmayer vermält.

Ritterstands-Diplom ddo. Wien 14. April 1855. – Freiherrnstands-Diplom ddo. Wien 12. Mai 1869. – Hajnal. Arczképekkel és életrajzokkal diszített Album, Tulajdonos szerkesztő és kiadó: Sarkady István. Az Arczképeket kőre rajzolta: Marastoni József, d. i. Das Vaterland. Bilder- und biographisches Album. Herausgegeben von Stephan Sarkady, mit lithographischen Bildnissen von Marastoni (Wien 1867, Leop. Sommer, 4°.). – Porträt. Unterschrift: Ritter Hektor; A. Reichsráth (sic) Urak-Házának törvényhozó Tagja. Marastoni Jos. 1867 (lith.) (Wien, Reiffenstein & Rösch, 4°.) [auch in István[WS 1] Sarkady’s „Hajnal“. – Freiherrliches Wappen. Dasselbe unterscheidet sich wesentlich von dem mit Diplom ddo. 14. April 1855 verliehenes Ritterstands-Wappen. Es ist ein von Gold über Blau quergetheilter Schild. Im oberen Felde geht aus natürlichen, vom linken Seitenrande hervorbrechenden Wolken ein rechter schwarzgekleideter Arm hervor, welcher einen braunen Hirtenstab in schräglinker Richtung mit seiner hackenförmigen Biegung nach unten und einwärts hält. Im unteren Felde drei (2 über 1) goldene Sterne. Auf dem Schilde ruht die Freiherrnkrone, auf welcher drei gekrönte Turnierhelme sich erheben. Aus der Krone des mittleren Helms wächst vorwärts gekehrt ein geharnischter Mann mit offenem Helm hervor, in der erhobenen Rechten ein von Roth über Silber quergetheiltes Fähnchen am schwarzen, silbern bespitzten Schafte pfahlweise haltend und die Linke in die Hüfte stemmend. Die Krone des rechten Helms trägt einen offenen schwarzen Adlerflug mit einem eingestellten goldenen Stern und die Linke einen blauen, jederseits mit einem goldenen Stern belegten Flug, dem ebenfalls ein dritter größerer goldner Stern eingestellt ist. Helmdecken. Jene des rechten sind schwarz, des mittleren und linken blau, sämmtlich mit Gold unterlegt. Schildhalter. Zwei gegengekehrte goldene Greife, welche auf einer Bronzearabeske stehen. Devise. Auf einem über der Bronzearabeske herabhängenden blauen Bande in goldener Lapidarschrift die Worte: „Per rectam viam“.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Iván.