BLKÖ:Romanowski, Philipp

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Romanowski, Franz
Band: 26 (1874), ab Seite: 326. (Quelle)
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Romanowski, Philipp (Maler, geb. zu Krakau 22. März 1794, gest. zu Warschau 18. December 1853). Die erste Erziehung wie den ersten Unterricht in der Kunst erhielt er in seiner Vaterstadt; dann begab er sich nach Wien, wo er unter des berühmten Lampi Vater [Bd. XIV, S. 57] Anleitung mehrere Jahre der Kunst oblag. Im Jahre 1818 ging er nach Warschau und ließ dort sich bleibend nieder. Er lebte daselbst als Maler und Zeichnungslehrer, theils gab er Privatstunden im Zeichnen, theils unterrichtete er in verschiedenen öffentlichen Lehranstalten, so z. B. in den evangelischen Schulen, dann im Lyceum, im Gymnasium zu Leszno und vom Jahre 1849 an im adeligen Institute, welche Stelle er bis an sein Lebensende versah. Im Jahre 1839 unternahm er zu künstlerischen Zwecken eine Reise in’s Ausland, auf welcher er auch Paris besuchte. R. malte Bildnisse, Landschaften, Heiligenblätter, besonders geschickt aber war er im Copiren. Auf der Warschauer Kunstausstellung des Jahres 1818 befand sich von ihm die Zeichnung einer „Maria Magdalena“ des tüchtigen Krakauer Malers Kasimir Wojniakowski, und eine zweite, nach einem Kupferstiche ausgeführte, darstellend „Die Geburt der Venus“; im Jahre 1838 hatte er ein großes Altarbild: „Der H. Stanislaus“, ausgestellt; im Jahre 1841 „Die Erstürmung des Passes von Somma Sierra“, nach Horaz Vernet[WS 1], und ein weibliches Porträt. Für den Sitzungssaal des Magistrats in Warschau malte er das „Bildniss des Kaisers Nikolaus I.“ in ganzer Figur. Noch ist von ihm ein großes Altarbild bekannt: „Das Martyrium des h. Felix“. Als Zeichnungslehrer war R. ein tüchtiger Meister, und im Jahre 1846 gab er für den Unterricht eine Zeichnungsschule unter dem Titel heraus: „Teorya pierwiastkowych zasad nauki rysunku, uwazana z punktu widzenia artystycznego“, d. i. Theorie der Anfangsgründe des Zeichnenunterrichts, aufgefaßt vom künstlerischen Standpuncte. Diese Zeichnungsschule enthält auf 40 lithographirten Tafeln die Abbildungen von Köpfen in Conturen nach Gypsmodellen und nach der Natur mit beigefügtem[WS 2] erläuterndem Texte. Dieses Werk wurde von der Schulbehörde als so zweckentsprechend erkannt, daß es als Vorlagsbuch in den Zeichenschulen empfohlen wurde, auch erschien davon im Jahre 1847 eine von L. Landie ausgeführte französische Bearbeitung. Ueber der Fortsetzung dieses verdienstlichen Werkes überraschte R., der in der letzten Zeit schon sehr leidend war der Tod.

Kuryer Warszawski, d. i. Warschauer Courier, 1839, Nr. 235. – Rastawiecki (Edw.), Słownik malarzów polskich i t. d., d. i. Lexikon der polnischen Maler u. s. w. (Warschau, Orgelbrand, Lex. 8°.) Bd. III, S. 378. –

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Horace Vernet (Wikipedia).
  2. Vorlage: beifügtem.