BLKÖ:Ruedorfer, Eberhard

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Rüdiger, Ludwig
Band: 27 (1874), ab Seite: 233. (Quelle)
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Ruedorfer, Eberhard (gelehrter Benedictiner, geb. zu Kitzbühel in Tirol 5. Februar 1701, gest. zu Maria Plain bei Salzburg 5. Mai 1765). Nachdem er die philosophischen Studien beendet, trat er zu Salzburg im Stifte St. Peter in den Benedictinerorden, in welchem er im September 1721 die Ordensgelübde ablegte, 1724 die Priesterweihe erlangte und dann als Repetitor der Theologie bei den jüngeren Ordensbrüdern in Verwendung war. Im Jahre 1727 folgte er einem Rufe als Professor der Theologie in das Kloster St. Georg in Tirol, aus welchem er schon nach zwei Jahren, 1729, nach Salzburg zurückkehrte, wo er im Jahre 1730 Professor der Philosophie an der dortigen Hochschule wurde. Nachdem er zwei Jahre dieses Lehramt bekleidet, gab er es auf und übernahm im Jahre 1739 jenes der Theologie, welches er durch drei Jahre, bis 1741, versah. Dieses mußte er, da er sich bei dem damaligen Streite, betreffend die Anrufung der Heiligen, aus unkirchlichen und der katholischen Lehre zuwiderlaufenden Grundsätzen in einer alle Grenzen der Mäßigung überschreitenden Weise betheiligt und die Ungnade des regierenden Erzbischofs zugezogen hatte, niederlegen und für einige Zeit sogar aus Salzburg sich entfernen. Eilf Jahre später, 1752, wurde er Superior zu Maria Plain bei Salzburg, wo er, nachdem er 13 Jahre den Posten an dieser Wallfahrtskirche versehen, im Alter von 64 Jahren starb. Die Titel der von ihm herausgegebenen Druckschriften sind: „Disputationes menstruae octo“ (Salisburgi 1731–1752), mit folgenden Abhandlungen: „De objecto formali Logices“; – „De primis et secundis intentionibus Thomisticis“; – „De mutuis et non mutuis praecisionibus objectivis“; – „An actualis praedicatio sit universalis destructio?“„Ens rationis divinum“; – „Figura Galenico Platonica“; – „Creata libertas praemota“; – „De Quidditate praemotionis physicae“, die ersten fünf Abhandlungen erschienen im Jahre 1731 [234] und 21 Jahre später die drei letzten; – ferner: „Philosophiae Peripatetico-Thomisticae. Partes V“ (Salisburgi 1732, Fol.), wovon noch im selben Jahre eine zweite Ausgabe unter dem Titel: „Salisburgensis Thomista Philosophus seu universa Philosophia Peripatetico Thomistica ad mentem Aristotelis et D. Thomae elucubrata in V partes divisa“ erschien.

Memoria saecularis sive Compendium vitae et mortis Religiosorum in monasterio ad S. Petrum Salisburgi, p. 165–168. – Zauner, Verzeichniß aller akademischen Professoren zu Salzburg, S. 12. – Baader (Clemens Alois), Lexikon verstorbener bairischer Schriftsteller des achtzehnten und neunzehnten Jahrhunderts (Augsburg und Leipzig 1825, 8°.) II. Bandes 2. Theil, S. 63.