BLKÖ:Sárváry, Adalbert

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
Nächster>>>
Sárváry, Franz
Band: 28 (1874), ab Seite: 263. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
in der Wikipedia
Adalbert Sárváry in Wikidata
GND-Eintrag: [1], SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Sárváry, Adalbert|28|263|}}

Sárváry, Adalbert (Béla) (gelehrter Benedictiner, geb. zu Raab 21. September 1816). In seiner Vaterstadt trat er nach zurückgelegten Gymnasialclassen in den Benedictinerorden, in welchem er die philosophischen und theologischen Studien beendete und schon in dieser Zeit mit kleineren schriftstellerischen Arbeiten in verschiedenen Journalen, wie z. B. in „Rajzolatok“, d. i. Zeichnungen, und im „Századunk“, d. i. das Jahrhundert, öffentlich auftrat. Von seinen Ordensoberen für das Lehramt bestimmt, versah er dasselbe folgeweise zu Szegedin, Kanisza, Léva, Ujhely und Veszprim, zuletzt in Pesth. Seine schriftstellerische Thätigkeit, anfänglich in der Abfassung von Gebetbüchern den reichen und gebildeten Geist, den er besaß, ermüdend, wandte sich später glücklicher Weise dem didactischen und philologischen Gebiete zu, auf welchen beiden er mehrere schätzenswerthe Arbeiten veröffentlichte. Von diesen sind zunächst anzuführen seine Abhandlung: „Mult és jelen tanmód“, d. i. Die frühere und die jetzige Lehrmethode, und „Taurend“, eine Darstellung der bestehenden Lehrordnung, die er in höherem Auftrage bearbeitete. Als er sein Lehramt in Pesth übernahm, gab er heraus:„Iralyisme“, d. i. Stylistik, ein Handbuch für die Gymnasialschüler der 4. Classe, und in verschiedenen Journalen veröffentlichte [264] er die „Történeté életképek“, d. i. Geschichtliche Lebensbilder. Mit besonderer Vorliebe gab er sich aber nun dem Studium zunächst der römischen Classiker hin, welche er in guten ungarischen Uebersetzungen in die Literatur seines Vaterlandes einzubürgern unternahm, und begann mit der Uebersetzung einiger Geschichtsbücher des Livius, deren zwei unter dem Titel: „Titus Livius Patavinus 2 könyve“, im Jännerhefte des Jahrganges 1855 des „Uj Magyar Muzeum“ erschienen; nun folgten in zwei selbstständigen Bänden eine Auswahl der Reden des Cicero, welche er mit Anmerkungen und Erläuterungen versah; dann die Uebersetzung des gallischen Krieges und des Bürgerkrieges von Julius Cäsar, welchen beiden Werken er die Lebensgeschichte des großen Römers voranschickte. Außerdem veröffentlichte er in den „Csáladi lapok“, d. i. Familienblätter, die „Történelmei Viszhangjait“, d. i. Geschichtliche Echo’s, dann „Csatarajzait“, d. i. Schlachtenbilder, und biographische und historische Aufsätze, sämmtlich im Hinblicke auf die Jugend dargestellt.

Magyar irók. Életrajz-gyüjtemény. Gyüjték Ferenczy Jakab és Danielik József, d. i. Ungarische Schriftsteller. Sammlung von Lebensbeschreibungen. Von Jacob Ferenczy und Joseph Danielik (Pesth 1856, Gustav Emich, 8°.) I. Theil, S. 402; – desselben zweiter, den ersten ergänzender Theil. von Danielik, S. 414. – Porträt. Facsimile des Namenszuges:Sárváry Bela. Barabás 1856 (lith.). Nyomtatta Beiànstern es Bősek Becsben (Fol.).