BLKÖ:Salm-Reifferscheid, Hugo Karl Eduard Altgraf
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Salm-Reifferscheid, Johanna Fürstin | |||
Band: 28 (1874), ab Seite: 133. (Quelle) | |||
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Hugo, 2. Fürst zu Salm-Reifferscheidt-Raitz in Wikidata | |||
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Hugo Franz [S. 140] aus dessen Ehe mit Maria Josepha Gräfin Maccaffry Maguire von Keanmore. Altgraf Hugo erhielt eine sorgfältige Erziehung, blieb aber bis zum Jahre 1848 dem öffentlichen Leben ferne. Im Mai genannten Jahres wurde er Präsident des mährischen Landtages und fungirte als solcher bis Februar 1849. In der Zwischenzeit wurde ihm der Gouverneursposten für Mähren Seitens der Regierung angeboten, von ihm aber abgelehnt, worauf Graf Lažanzky denselben übernahm. Am 14. April 1857 wurde S. zum Mitgliede des ständigen Reichsrathes ernannt und nahm als solches auch an den Berathungen des verstärkten Reichsrathes Theil, welcher mit kais. Patente vom 5. März 1860 einberufen wurde. In demselben entwickelte der Altgraf Hugo eine hervorragende Thätigkeit und betheiligte sich an der Debatte über alle nur einigermaßen wichtigen Fragen, so über die Modalitäten einer Kriegssteuer, über Landesfonde, über Förstereien, über die geologische Reichsanstalt, über Pauschalabfindungen für Steuern, über Rübenzuckerfabrication, über Zinsengarantien, über Anlegung der Waisencapitalien und Realcredit-Institute, über die Branntweinsteuern, über die Biersteuer, über Gebührenbemessungen, über die allgemeine Finanzlage, die Presse und endlich über die Constituirung der Monarchie. Dabei trat er immer ganz selbstständig mit seinen wohlbegründeten Ansichten auf, rügte namentlich die Gebarung mit den Landesfonden, und als Graf Gołuchowski an dem Bestande der geologischen Reichsanstalt rüttelte, deren wissenschaftliche und national-ökonomische Bedeutung und Wichtigkeit der polnische Graf, damals Minister des Innern, nicht einsah, und die Herabsetzung ihrer Dotation beabsichtigte, trat Graf Hugo energisch einem solchen Ansinnen entgegen. „Was soll“, rief er aus, „eine Ersparniß von 18.000 fl. (um so viel sollte die Dotation geschmälert werden) bei einer so wichtigen Anstalt vorstellen, wo in anderen Dingen vielleicht größere Summen und mit weniger Nutzen vergeudet werden. Es sei eine Ehrensache für die österreichische Monarchie, die geologische Reichsanstalt nicht verkümmern zu lassen, denn dieselbe sei ein Institut, welches Oesterreich im Auslande den meisten Beifall und die allergrößte Ehre bereitet habe. Auch als Altgraf Hugo über die Presse sich äußerte, bedauerte er nur das einseitige Vorgehen derselben, welches mit der Freiheit derselben wenig zusammenstimme. Die Haltung der Presse, wie sie jetzt sei, könne nur als eine einseitig freie angesehen werden, indem die Journale die Gegenstände von ihrem Gesichtspuncte aus beleuchten, für jede andere Ansicht aber die Spalten verschlossen halten. Was nun die Constituirung des Reiches betrifft, so stimmte Altgraf Hug für den Majoritätsantrag – zum Verständnisse der Sachlage vergleiche die Biographien Hein [Bd. VIII, S. 215] und Maager [Bd. XVI, S. 185] – und begründete denselben in einer längeren Rede, welche zuletzt in eine Polemik mit dem Antragsteller des Minoritätsvotums, Dr. Franz Hein, auslief. Nach Auflösung des verstärkten Reichsrathes wurde Altgraf S. am 12. März 1861 von der bis dahin inne gehabten Stelle enthoben, bei der Schaffung des Herrenhauses aber zum erblichen Mitgliede [134] desselben ernannt, in welcher Eigenschaft er zur Stunde noch thätig ist. Ueberdieß wurde Altgraf Hugo im März 1861 durch die mährischen Fideicommißbesitzer in den Brünner Landtag gewählt, welche Wahl sich auch für den Landtag 1867 wiederholte, in dessen kurzer Session er als Landeshauptmann fungirte. Altgraf Hugo gehört zur conservativen Adelspartei, er ist seit 1827 Kämmerer, seit 1852 geheimer Rath und Ritter des goldenen Vließes. Der Altgraf, durch und durch Hochtory, bietet in seiner äußeren Erscheinung etwas militärisches, jedoch ist er in Wirklichkeit ein feiner Cavalier, von einnehmender Weise, der, an seiner Politik festhaltend, jedem Andern seinen politischen Glauben läßt. In der Partei, zu der er gehört, glänzt er durch seltene Bildung, tüchtige Kenntnisse und staatsmännische Klugheit. Altgraf Hugo, gegenwärtig Chef der Linie Salm-Reifferscheid- Krautheim, vormals Nieder- oder Alt-Salm in den Ardennen, hat seinen Wohnsitz abwechselnd in Wien und zu Raitz bei Brünn in Mähren. Er ist seit 6. September 1830 mit Leopoldine Polyxena Christiane Prinzessin Salm-Reifferscheid-Krautheim vermält. Die Kinder und Enkel aus dieser Ehe sind aus der Stammtafel ersichtlich. [Hahn (Sigmund), Reichsraths-Almanach für die Session 1873/74 (Prag 1874, H. Carl J. Satow, 8°.) S. 88. – Verhandlungen des österreichischen verstärkten Reichsrathes 1860. Nach den stenographischen Berichten (Wien 1860, Manz, 8°.) S. 391 u. 411. – Porträt. Gestochen von August Hüssener (Berlin, Reimer, 8°.).] –
11. Hugo Karl Eduard Altgraf Salm-Reifferscheid (geb. 15. September 1803), der älteste Sohn des Altgrafen