Zum Inhalt springen

BLKÖ:Schöberl, Mathias

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
<<<Vorheriger
Schodel, Rosalie
Nächster>>>
Schödel
Band: 31 (1876), ab Seite: 70. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
in der Wikipedia
Mathias Schöberl in Wikidata
GND-Eintrag: 1031822801, SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Schöberl, Mathias|31|70|}}

Schöberl, Mathias (Domchor-Vicar zu Salzburg, geb. zu Tamsweg im Lungau 26. Jänner 1809, gest. zu Salzburg 3. Februar 1874). Von Haus aus unbemittelt, lag S. unter ärmlichen Verhältnissen den Studien in Salzburg ob und erwarb seinen Lebensunterhalt vornehmlich durch Unterrichtertheilen und Singen. Am 31. Juli 1832 zum Priester geweiht, diente er in der Seelsorge zu Kundl, Elmau und Kuchl, wo er während einer verheerenden Blattern- und Typhus-Epidemie sich als echter Priester des Herrn bewährte. 1837 bis 1841 war er als Erzieher in der Familie des Freiherrn von Ducker zu Urstein bei Hallein thätig, war dann von 1843 bis 1851 Stadtpfarr-Cooperator an der Bürgerspital-Pfarre zu Salzburg, seit 1851 Domchor-Vicar daselbst, bis er am 1. Jänner 1853 zum Präfecten am damaligen Dom-Singknaben- und Schullehrer-Seminar ernannt wurde. Am 1. September 1858 zum zweiten Chorregenten an der Domkirche berufen, wurde er zuletzt Rechnungs-Revident bei der fürsterzbischöflichen Diöcesan-Buchhaltung. An der Gründung der Salzburger Liedertafel nahm S. hervorragenden Antheil und gehörte dem Vereine früher als ausübendes, seit 1867 als Ehrenmitglied an; überhaupt in der Geschichte des Salzburger Musiklebens in der dreißigjährigen Periode von 1840 bis 1870 bewahrt S. eine bleibende Stelle. Auch auf kirchlich-politischem Felde war er thätig und verfaßte mehrere maßvoll gehaltene und den geistlichen Standpunct wahrende Aufsätze für Salzburgische Blätter; so für die „Rundschau“ 1848 und die übrigen Beiblätter der Salzburger Zeitung, und bis in die neueste Zeit für letztere auch Musikreferate, z. B. über die Opern „Ilse“ von H. Schläger, „Blanche“ von Tschiderer, das Oratorium: „Israels Heimkehr“ von R. Schachner u. a. m. Noch erlebte S. als Ehrenmitglied die Feier des 25jährigen Bestandes der Salzburger Liedertafel. Er starb im Alter von 65 Jahren.

Salzburger Zeitung 1874, Nr. 33: Nekrolog.