BLKÖ:Schirkhuber, Moriz

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
<<<Vorheriger
Schir, Franz
Band: 30 (1875), ab Seite: 31. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
in der Wikipedia
Moriz Schirkhuber in Wikidata
GND-Eintrag: [1], SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Schirkhuber, Moriz|30|31|}}

Schirkhuber, Moriz (gelehrter Benedictiner, geb. zu Dobapinkócz, jetzt Somlyóvár genannt, im Veszprimer Comitate Ungarns am 8. Jänner 1807). Nachdem seine Eltern ungünstiger Verhältnisse wegen nach Tatár übersiedelt waren, beendete S. dort die Elementar- und Mittelschulen und trat im Jahre 1823 in den Benedictinerorden, in welchem er die Humanitäts- und philosophischen Studien, in welch letzteren ihn vornehmlich der Piarist Johann Grosser [Bd. V, S. 367][WS 1] förderte, beendete. Nachdem er in Neutra und Szent-Gyöngy die theologischen Studien zurückgelegt, erlangte er an der philosophischen Facultät der Pesther Hochschule die philosophische Doctorwürde. Im Jahre 1831 erhielt er zu Neutra die Priesterweihe. Von nun an wurde er im Lehramte verwendet und trug zu Pesth drei Jahre Grammatik, ebenso lange Rhetorik vor, worauf er einem Rufe nach Waitzen als Professor der Naturgeschichte folgte. Von der Unzulänglichkeit der bisherigen Methode im Unterrichte dieses Gegenstandes, der nach Tarcsanyi’s veraltetem, in lateinischer Sprache verfaßtem Lehrbuche mit einer geradezu haarsträubenden, die Lernlust der Jugend ertödtenden Nomenclatur vorgetragen wurde, überzeugte sich S. bald genug. Er begab sich nun nach Wien, um daselbst mit dem neuesten Stande der Naturlehre sich vertraut zu machen und nun ein dem gegenwärtigen Stande der Wissenschaft entsprechendes Lehrbuch zu verfassen. Er schrieb [32] dasselbe anfänglich wieder in lateinischer Sprache, später aber arbeitete er es in magyarischer Sprache um und so ist denn Schirkhuber’s „Az elméleti s sopasztalati természettan alaprajza“, d. i. Grundzüge der theoretischen und praktischen Naturlehre. 3 Bände (Pesth 1844, mit 7 K. K.), das erste in magyarischer Sprache vorhandene Lehrbuch der Physik. Außer diesem Werke schrieb er noch einige für den Unterricht bestimmte Handbücher, als: „Gazdaságtan elemei“, d. i. Grundzüge der Landwirthschaftskunde (Pesth 1834); – „Magyarok története“, d. i. Geschichte Ungarns (Pesth 1834) in lateinischer und ungarischer Sprache; von der in letzterer Sprache erschienenen Bearbeitung war im Jahre 1862 bereits die sechste Auflage ausgegeben worden. In Handschrift hatte S. eine allgemeine Naturgeschichte in magyarischer Sprache bereits im Jahre 1856 druckfertig liegen. Im Jahre 1847 hat ihn die ungarische Akademie der Wissenschaften unter ihre correspondirenden Mitglieder aufgenommen.

Magyar irók. Életrajz-gyüjtemény. Gyüjté Ferenczy Jakab és Danielik József, d. i. Ungarische Schriftsteller. Sammlung von Lebensbeschreibungen. Von Jacob Ferenczy und Joseph Danielik (Pesth 1856, Gustav Emich, 8°.)S. 405. – Porträt. Unterschrift: Schirkhuber Moriz. Barabás (lith.) 1854. Nyomt. Reiffenstein & Rösch Bécsben.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: [Bd. IV, S. 367]