BLKÖ:Schmetterer, Modest

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
Nächster>>>
Schmichäus
Band: 30 (1875), ab Seite: 191. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
Modest Schmetterer in der Wikipedia
Modest Schmetterer in Wikidata
GND-Eintrag: 100330525, SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Schmetterer, Modest|30|191|}}

Schmetterer, Modest (Rechtsgelehrter, geb. zu Metten in Unterbayern 17. März 1738, gest. zu Salzburg 22. März 1784). Nachdem er das Gymnasium und die philosophischen Studien beendet, trat er im Stifte St. Peter in Salzburg in den Benedictinerorden und legte am 11. September 1757 – erst 19 Jahre alt – die Ordensgelübde ab. Im Jahre 1761 empfing er die Priesterweihe und nun widmete er sich mit allem Eifer dem Studium der Rechtswissenschaften. Im August 1766 vertheidigte er in Gegenwart des Erzbischofs Sigmund die Dissertation: „De multiplici privilegiorum significatione“ und erlangte noch im November d. J. die juridische Doctorwürde. Im nämlichen Jahre wurde er auch an der Salzburger Hochschule außerordentlicher und 1770 ordentlicher Professor des Kirchenrechtes und erhielt gleichzeitig den Charakter eines hochfürstlich salzburgischen geistlichen Rathes. Ende des Schuljahres 1773 seines Lehramtes entlassen, übernahm er für kurze Zeit die Hofmeisterstelle bei den hochfürstlichen Edelknaben und kam alsdann als Nonnenbeichtvater nach St. Georgen in Längsee in Kärnthen. Nach Aufhebung dieses Klosters kehrte er wieder nach Salzburg zurück und wurde Beichtvater in der Frauenabtei auf dem Nonnberge daselbst. Außer der bereits angeführten Dissertation schrieb er noch: „Dissertatio I. de origine et variis gradibus clericorum in primis quinque ecclesiae saeculis“ (Salisburgi 1771, 4°.); – „Introductio in universum jus canonicum“ (ibid. 1772, 4°.). Seit seinem Austritte aus der Universität verfiel er in eine Schwermuth, mied fast alle Gesellschaften und starb, von einer auszehrenden Krankheit befallen, im Alter von erst 46 Jahren.

Zauner (Judas Thadd.), Biographische Nachrichten von den Salzburgischen Rechtslehrern (Salzburg 1789, 8°.) S. 121. – Meusel (Johann Georg), Lexikon der vom Jahre 1750 bis 1800 verstorbenen teutschen Schriftsteller (Leipzig 1810, Gerh. Fleischer d. Jung., 8°.) Bd. XII, S. 235.