BLKÖ:Schrödl, Norbert
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
---|---|---|---|
korrigiert | |||
<<<Vorheriger
Schrödl, Anton |
Nächster>>>
Schrödl, Leopold | ||
Band: 31 (1876), ab Seite: 345. (Quelle) | |||
[[| bei Wikisource]] | |||
in der Wikipedia | |||
Norbert Schrödl in Wikidata | |||
GND-Eintrag: [1], SeeAlso | |||
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
| |||
|
[346] Kaisers Nikolaus, der Großfürstin Olga, des Großfürsten Constantin und verschiedener Personen aus den vornehmen Kreisen der Newastadt; in Paris zwei Pokale, einen für den Kaiser Napoleon, den dieser für sich behielt, einen zweiten für die Kaiserin Eugenie, womit dieselbe einen fremden Prinzen beschenkte. In England hatte der Künstler für den Herzog von Hamilton eine Reihe religiöser Gegenstände, dann mehrere Bildnisse u. dgl. m. ausgeführt; in Frankfurt a. M. arbeitete er Mehreres für die Familie des dort lebenden Freiherrn von Rothschild. Auch hat der Künstler eine Büste des berühmten Bildhauers Rauch nach Rietschl in drei Copien ausgeführt, deren eine in den Besitz des Königs von Preußen, die zweite in den der Prinzessin Helene, die dritte in den des englischen Gesandten übergegangen ist. Viele andere Arbeiten befinden sich im Besitze von Privaten in den verschiedenen Städten, in welche S. während seiner mehrjährigen Reisen im Auslande sich aufgehalten hat.
Schrödl, Norbert (Elfenbeinschnitzer und Bildhauer, geb. zu Schwechat nächst Wien im Jahre 1815). Sein Vater war Eisenhändler, starb aber früh; und da der Sohn Talent für Bildhauerei zeigte, kam er zu dem akademischen Bildhauer Friedrich Schmidt, einem Meister, über dessen Arbeiten alle Quellen schweigen, in die Lehre. Im Mai 1833, damals 18 Jahre, erhielt er die Aufnahme in die k. k. Akademie der bildenden Künste in Wien und wendete sich daselbst vornehmlich der Elfenbeinschnitzerei zu, in welcher er es bald zu seltener Vollendung brachte. In der Jahres-Ausstellung bei St. Anna 1841 trat er mit seiner ersten Arbeit, einem Porträt aus Elfenbein, auf, worauf er in der Ausstellung 1844 ebenda neben mehreren, in Elfenbein geschnitzten Porträten von Privaten noch die Gypsabgüsse von den in Elfenbein geschnitzten Bildnissen der Grafen Woronzoff, Malachowski, Potocki, Szápáry, Domherrn in Olmütz, des Fürsten Paskewitz und des Ritters von Pawlikowski sammt Frau und Sohn ausgestellt hatte. Bis zum Jahre 1848 arbeitete er in Wien, wo jedoch von seinen Leistungen bis dahin wenig in die Oeffentlichkeit gelangte. Im Jahre 1848 begab er sich auf Reisen und brachte mehrere Jahre, bis 1862, auf denselben zu. Ende des letztgenannten Jahres kehrte er nach Wien zurück und in den Monats-Ausstellungen des österreichischen Kunstvereins waren dann von ihm zu sehen im November 1862 ein weibliches Porträt, im April 1863 zwei Militärstatuetten und fünf Basrelief-Porträts, sämmtlich in Stearingyps. Die Jahre, welche er im Auslande zugebracht, hatte er sich längere Zeit in St. Petersburg, in Paris, in London und einigen anderen Städten Englands, in Frankfurt a. M., in Cöln, Dresden, Berlin u. a. O. aufgehalten und überall verschiedene Kunstwerke vollendet. So verfertigte er während seines Aufenthaltes in St. Petersburg aus Elfenbein eine Statuette des- Kataloge der Jahres-Ausstellungen in der k. k. Akademie der bildenden Künste bei St. Anna in Wien, 1841, S. 30, Nr. 14 u. 15; 1844, S. 25, Nr. 6–13 u. 14–17. – Kataloge der Monats-Ausstellungen des österreichischen Kunstvereins, 1862, November Nr. 48; 1863, April Nr. 81–85.