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BLKÖ:Schramek, Johann (Schriftsteller)

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 31 (1876), ab Seite: 256. (Quelle)
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Schramek (Šrámek), Johann (čechischer Schriftsteller, geb. zu Křťětice bei Vodňan in Böhmen 21. Mai 1820). Widmete sich nach beendeten philosophischen Studien der Theologie und empfing im Jahre 1844 die Priesterweihe. Nun trat er in die Seelsorge und war als Caplan zu Krumau, Netolic, Prachatic, Husinec und Neuhaus thätig. Im Jahre 1850 mußte er, da er zur evangelischen Kirche übergetreten war, sein Vaterland verlassen und wurde Pfarrer bei den böhmischen Brüdern in Preußisch-Schlesien. Er-war als solcher in verschiedenen Gemeinden thätig und überall bemüht, den čechischen Nationalgeist zu wecken, wobei er mit nicht geringen Hindernissen zu kämpfen hatte. Im Jahre 1866 verließ er endlich Schlesien und begab sich nach Rußland, wo er am Gymnasium zu St. Petersburg das Lehramt der classischen Philologie erhielt und zur orthodoxen Kirche übertrat. S. ist auf diesem Posten noch zur Stunde thätig. Er hat auch schriftstellerisch, theils unter eigenem Namen, theils unter den Pseudonymen Jaromir Brezanovsky und Jaromir Milenovsky gewirkt. Die Titel der von ihm herausgegebenen Schriften sind: „Krátký všeobecný dějepis pro školy“, d. i. Kurze allgemeine Erdbeschreibung für Schulen (Neuhaus 1849); – „Povídky otce Jaromiřa“, d. i. Erzählungen des Vater Jaromir (Prag 1852), welche das dritte Heft des Sammelwerkes: „Zahrada Buděcska“ bilden; – „Volksmärchen aus Böhmen (Breslau 1853); – „Der arme David aus Roesnitz“ (Leobschütz 1857); –„Chudobky bašne“, d. i. Gänseblümchen. Erzählungen (Prag 1861, 8°.); – „Drateníček povídka pro mládež“, d. i. Der Rastelbinder. Erzählung für die Jugend (Troppau 1863, 8°.); – „Skola francouzkého jazyka“, d. i. Schule der französischen Sprache (Prag 1863); – „Gramatika jazyka českého“, d. i. Grammatik der böhmischen Sprache (Petersburg 1869), in russischer Sprache; ferner bearbeitete er neu J. N. Sykora’s deutsche Sprachlehre, welche čechisch (Prag 1851) erschien. Außerdem redigirte er 1848 in Neuhaus die Zeitschrift: „Ozvena“, d. i. das Echo, und war ein fleißiger Mitarbeiter des „Opavsky Besedník“, d. i. des Troppauer Gesellschafters. Seit seiner Anstellung in Rußland schreibt S. in russischer Sprache meist Grammatiken und Chrestomathien der griechischen und lateinischen Sprache.

Slovník naučný. Redaktor Dr. Frant. Lad. Rieger, d. i. Conversations-Lexikon. Redigirt von Dr. Franz Lad. Rieger (Prag 1859, Kober, Lex. 8°.) Bd. IX, S. 128. – Šembera, (Alois Vojtěch), Dějiny řeči a literatury československé, d. i. Geschichte der čechoslavischen Sprache und Literatur. Věk novějsí, d. i. Neuere Zeit (Wien 1868, gr. 8°.) S. 295.