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BLKÖ:Seeger Freiherr von Dürrenberg, Johann Tobias

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Seeger
Band: 33 (1877), ab Seite: 306. (Quelle)
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Seeger Freiherr von Dürrenberg, Johann Tobias (k. k. Feldmarschall-Lieutenant und Ritter des Maria Theresien-Ordens, Geburtsort und Jahr unbekannt, gest. zu Pleß 11. Juni 1793). Stammt aus einer ausgezeichneten Württemberger Familie, deren Vorfahren, selbst jene von Seite der Mutter, die eine geborene Schwarz war, sich im Dienste des Reiches und des Kaisers hervorgethan haben. Johann Tobias trat schon im Jahre 1746 in kais. Kriegsdienste und war bei Beginn des siebenjährigen Krieges bereits Hauptmann im Generalstabe. Während der Belagerung Prags im Jahre 1757 hatte er das sogenannte Belvedere, eine Position, an deren Behauptung sehr viel gelegen war, ungeachtet eines unausgesetzten feindlichen Geschützfeuers gehalten und so den Feind gezwungen, die weiteren Angriffe auf diesen Punct aufzugeben. Im Winter 1759/60 zeichnete er sich durch Verschanzung des Lagers bei Dippoldiswalde, welche auch die linke Flanke unseres Lagers bei Plauen vortheilhaft deckte, besonders aus. Im Gefechte bei Strehlen, am 20. August 1760, hatte er, nachdem er früher mit großer Gefahr das feindliche Lager recognoscirt, die Reichsarmee dem Feinde unbemerkt in Flanke und Rücken geführt, dann aber auch mit dem Kürassier-Regimente Zoller die feindliche Cavallerie, als diese eben das Infanterie-Regiment Eßterházy anzugreifen Miene machte, zurückgeworfen. Mit der Nachricht des mit seiner Mitwirkung erfochtenen Sieges, wurde S. in das kais. Hoflager geschickt, wo er von der Kaiserin zum Major befördert wurde. Nach seiner Rückkehr zur Armee zeichnete er sich wieder bei Torgau, am 14. September 1760, aus, wo er die kais. Armee in drei Colonnen so geschickt dem Feinde in die [307] rechte Flanke führte, daß die Preußen Torgau aufgeben mußten. In gleicher Weise that er bei Wittenberg sich hervor. Für diese Waffenthaten wurde der ebenso umsichtige, als tapfere Generalstabs-Officier in der sechsten Promotion (vom 22. December 1761) mit dem Ritterkreuze des Maria Theresien-Ordens ausgezeichnet. Besonders geschickt im Fortificationswesen verwendete ihn Feldmarschall Daun bei allen wichtigen Anlässen, ließ in diesem Feldzuge alle Befestigungen und Verschanzungen, so z. B. im Jahre 1761 jene des sächsischen Erzgebirges und 1762 jene auf dem Eulen- und Wolfsberge durch S. nach dessen Entwürfen ausführen. Im Jahre 1773 rückte S. zum Oberst, bei Ausbruch des bayerischen Erbfolgekrieges, 1778, zum General-Major vor, in welcher Eigenschaft er Vice-Commandant von Olmütz wurde. Im Jahre 1789 erhielt er, zum Feldmarschall-Lieutenant befördert, das Commando von Pleß, wo er vier Jahre später starb. Im Jahre 1767 war ihm, den Ordensstatuten gemäß, die Freiherrnwürde verliehen worden.

Freiherrnstands-Diplom ddo. 25. April 1767. – Hirtenfeld (J.), Der Militär-Maria Theresien-Orden und seine Mitglieder (Wien 1857, Staatsdruckerei, kl. 4°.) S. 124 und 1729.
Wappen. Quadrirter Schild mit Herzschild. 1 und 4 in Gold drei in Triangel gestellte schwarze Rosen; 2 und 3 in Blau ein halber goldener mit den Theilungslinien hervorschauender Adler. Herzschild: In Silber ein in der Mitte weiß durchbrochenes rothes Kreuz. Auf dem Schilde ruhen drei Turnierhelme. Die Krone des mittleren Helmes trägt ein silbernes Segel; die des rechten zwei mit ihren Sachsen einwärts gekehrte goldene, jeder mit einer schwarzen Rose belegte Adlerflügel; aus der Krone des linken wächst ein geharnischter Arm, dessen Hand ein bloßes Schwert hält. Die Helmdecken sind durchgängig rechts schwarz, links blau, sämmtlich mit Gold unterlegt.