BLKÖ:Sobek, Franz Joseph
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 35 (1877), ab Seite: 224. (Quelle) | |||
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2. Franz Joseph Sobek (geb. zu Krippau bei Luditz in Böhmen zu Anbeginn des laufenden Jahrhunderts). Nachdem er in der Musik eine tüchtige Ausbildung erlangt, unternahm er im Jahre 1836 durch Sachsen, Preußen, Hannover und Oldenburg eine Reise nach der Insel Wangeroge in der Nordsee, an bedeutenderen Orten Concerte gebend, und dann weiter nach Bremen. Dort schiffte er sich Mitte November 1836 nach Amerika ein, landete Anfangs Februar 1837 in New-York, von wo er seine Künstlerfahrt nach Philadelphia, Baltimore, Washington, Boston, Albany, Saratoga, dann auf dem Ohio nach Pittsburg, Cincinati, Louisville, und auf dem Mississippi nach St. Louis, Natchez, Wigsburg und New-Orleans ausdehnte. Von Nordamerika begab er sich Anfangs Februar 1838 über den Meerbusen von Mexiko nach Westindien, landete auf der Insel Cuba, wo er mit einem Theil seiner Gesellschaft blieb, während der andere sich dem Norden zuwendete. Im Jahre 1841 übernahm S. eine Capellmeisterstelle im königlich spanischen Infanterie-Regimente Vigo del Havanna in der Stadt Isidor del Holguin. Dort lernte er Maria Ignatia, Tochter des Kaufmanns Moner kennen, warb um ihre Hand und führte sie im April 1843 zum Altar. Nun legte er bald seine Capellmeisterstelle nieder, und verließ, vom Heimweh getrieben, mit seiner Gattin Anfangs Juni 1843 Westindien. Nach mehrwöchentlicher Fahrt kam er in Europa an, erreichte bald darauf sein Vaterland Böhmen und ließ in Luditz sich bleibend nieder. S. soll Mehreres componirt und für die Capelle, die er geleitet, arrangirt, auch über seine große Reise Aufzeichnungen niedergeschrieben haben, welche bei der Unmittelbarkeit der Anschauung und der Menge der besuchten Länder und Städte nicht ohne Interesse sein möchten. [Egerer Anzeiger 1861, Nr. 35.]