BLKÖ:Sober, Johann
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 35 (1877), ab Seite: 224. (Quelle) | |||
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Batthyáni, der ihn kennen gelernt, als Lehrer der adeligen Jugend an die in seinem Palaste befindliche Anstalt und ernannte ihn alsdann um Präfecten der in den Ortschaften nächst der Theiß vorhandenen Volksschulen. Bald nachher erfolgte seine Ernennung zum Domherrn an der Collegiatkirche in Preßburg und zugleich zum Stadtpfarrer, worauf ihn Kaiser Leopold II. zum Abt zu St. Aegyd de Simiglio machte. Nach einiger Zeit bestieg er den Bischofsitz von Novi – eigentlich Zengg, doch ist Novi die ständige Residenz des Zengger Bischofs – und starb daselbst im Alter von 68 Jahren. Seine Geschäftstüchtigkeit und Welterfahrung [225] veranlaßten zu öfteren Malen seine Absendung in die Landtage, seine Berufung in verschiedene Commissionen und seine Wahl zu Deputationen. Sober hat viel und Verschiedenes theils in Prosa, theils in gebundener Rede geschrieben, fast Alles aber ist, als Novi von den Franzosen genommen und die Propstei daselbst ein Raub der Flammen geworden, verbrannt. Einzelnes von seinen Arbeiten ist in einer zu Augsburg herausgegebenen Sammlung von Schriften zur Vertheidigung des katholischen Glaubens erschienen, und außerdem sind einige kleinere Andachtsschriften wie: „Glaube, Hoffnung und Lebe“ – „Andacht zum h. Joseph“ – „Andacht zum h. Aloisius“ gedruckt. Das wichtigste aber, was er hinterlassen haben mag, sind seine Analekten des königlichen Landtags vom Jahre 1790, welchem er beigewohnt und die nach der unten mitgetheilten Quelle das vollständigste Material zur Geschichte dieses denkwürdigen Landtags bilden. Canonicus Jordanssky [Bd. X, S. 267] hat eine Lebensbeschreibung Sober’s verfaßt, ob aber dieselbe im Druck erschienen, ist sehr zweifelhaft, da sie in den Bücherkatalogen nirgends aufgeführt erscheint.
Sober, Johann (gelehrter Jesuit, geb. zu Preßburg 4. December 1741, gest. zu Novi 7. Juni 1809). Er trat zu Trentschin in Ungarn in jungen Jahren in den Orden der Gesellschaft Jesu, in welchem er zu Tyrnau die Philosophie, dann zu Gratz die Theologie vortrug, worauf er als Präfect und Professor der deutschen und französischen Sprache im Adeligen Convicte zu Tyrnau thätig war. Nach Aufhebung des Ordens berief ihn der Primas Fürst- Stoeger (Joh. Nep.), Scriptores Provinciae Austriacae Societatis Jesu (Viennae 1855, Lex.-8°.) p. 330.