BLKÖ:Sobek von Bilenberg, Matthäus Ferdinand

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Sobek, Franz Joseph
Band: 35 (1877), ab Seite: 223. (Quelle)
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Noch sind erwähnenswerth:

1. Matthäus Ferdinand Sobek von Bilenberg (geb. zu Raigern in Mähren im Jahre 1618, gest. zu Prag 29. April 1675), der zuerst Benedictiner des Stiftes Braunau, dann Prior desselben und später Propst im Prager St. Niclas-Kloster, 1652 in der neu errichteten Abtei St. Johann unter dem Felsen war. Die Stände erwählten ihn zum Obersten Director des Steuer- und Finanzwesens. 1655 ernannte [224] ihn Kaiser Leopold I. zum geheimen Rath, 1660 wurde er der erste Bischof von Königgrätz und nach dem Tode des Fürsterzbischofs Johann Wilhelm Graf Kolowrat-Liebsteinsky [Bd. XII, S. 382, Qu. 36] im Jahre 1669 Erzbischof von Prag. In dieser Stellung war er besonders als Leiter des Reformationswerkes (zur endlichen Ausrottung der Ketzer) thätig, beförderte zur Stärkung und Bekräftigung der katholischen Gesinnung die Gründung von Bruderschaften, von denen die Heredität des h. Wenzel zu seiner Zeit, 1670, entstand. Seine verdienstlichste That ist sein Beschluß, die Herstellung und Vollendung des Prager Domes, an welchem er, 1671, aus seinen Mitteln die St. Wenzelscapelle renovirte, 1673 den Grund zum neuen Kirchenschiff legen und in demselben, Mitte 1674, die Capelle des h. Adalbert erbauen ließ. Ausführliche Darstellungen über sein Leben geben die in den Quellen genannten Werke. Anton Frind in seiner „Geschichte der Bischöfe und Erzbischöfe von Prag“ berichtet: Sobek sei auch Propst des Filialklosters in seinem Vaterorte Raigern gewesen, was doch wohl ein Irrthum sein möchte, denn ein Sobek erscheint unter den Aebten des Stiftes Raigern nicht. [Frind (Anton), Die Geschichte der Bischöfe und Erzbischöfe von Prag (Prag 1873, Calve, 8°.) S. 223. – Monse (Jos. Wrat.), Infulae doctae Moraviae (Brunnae 1790).] –