Zum Inhalt springen

BLKÖ:Sommariva (Graf)

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
Band: 35 (1877), ab Seite: 275. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
in der Wikipedia
Giovanni Battista Sommariva in Wikidata
GND-Eintrag: 123679788, SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Sommariva (Graf)|35|275|}}

2. Ein Graf Sommariva (gest. zu Mailand 6. Jänner 1826) hatte in Mailand seine Studien beendet, war nachmals Advocat und hatte als solcher in jungen Jahren einen so ausgezeichneten Ruf erworben, daß er von der mailändischen Regierung als Mitglied einer Deputation gewählt wurde, welche das Interesse des Landes bei Kaiser Joseph II. vertreten sollte. Als die Franzosen 1795 die Alpen überschritten, erklärte sich Sommariva sofort für sie. Die neue französische Regierung, die Bedeutung eines solchen Parteigängers würdigend, verlieh ihm bald ein Amt um das andere und zuletzt jenes eines General-Secretärs des Directoriums [276] der cisalpinischen Republik. Als dann 1799 die vereinigten Oesterreicher[WS 1] und Russen Ober-Italien wieder besetzten, wurde Sommariva proscribirt und rettete sich vor weiterem Verfahren gegen sich, indem er sich auf seinem Landgute verbarg. Nach Napoleons Rückkehr und der Schlacht von Marengo bekleidete S. die höchsten Stellen, legte aber alle nieder, in’s Privatleben sich zurückziehend, als er sah, daß Napoleon, statt Italien die Freiheit zu geben, sich selbst die eiserne Krone aufsetzte. Sein großes Vermögen verwendete er zur Anlegung von Kunstsammlungen in seinem schönen, am Come-See gelegenen Landhause und zur Ermunterung talentvoller Künstler. Seine Sammlungen standen Fremden zum Besuche offen und bewies der Graf in diesem Puncte eine seltene Liberalität. Er lebte abwechselnd in Paris und auf seinem vorerwähnten Landhause, wo ihn jeder einigermaßen hervorragende Fremde aufzusuchen selten vernachlässigte. Er hinterließ, als er starb, einen Sohn, der die Tugenden und den Geschmack des Vaters mit dessen glänzendem Vermögen geerbt hat. [Kunst-Blatt (Stuttgart, Cotta, 4°.) 1822, Nr. 90 und 92; 1826, S. 64.]

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Oesterrreicher.